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Religion
 

Schulfach Religion

 

Inhaltsverzeichnis

der auf dieser Seite zusammengestellten Materialien

 

Für Jahrgang 5/6

 

- Gotteshäuser – Was finden wir in einer Kirche?

- Gotteshäuser – Wir besuchen eine Moschee

- Gotteshäuser – Vergleich Kirche – Moschee

 

- Christliche Feste – Jesu Geburt

- Christliche Feste – Die Weisen aus dem Morgenland

- Christliche Feste – Die Karwoche

- Christliche Feste – Aufersteheung und Himmelfahrt

- Christliche Feste – Pfingsten

 

Für Jahrgang 9/10, Juden und Altes Testament

 

- Die Geschichte der Israeliten

- Verständnis biblischer Texte

- Israel und die Götter der Welt

- Sch’ma Jisrael !

- Gott beruft Mose

- Die „Zehn Gebote“

 

Für Jahrgang 9/10, Neues Testament

 

- Die Bergpredigt

- Wundergeschichten

- Paulus verbreitet das Evangelium (Stephanus, Paulus 1 - 6)

 

Für Jahrgang 9/10, Islam

 

- Die fünf Säulen des Islam

- Der Koran

- Suren 1, 2, 19 und 76

 

 

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Was finden wir in einer Kirche?

 

Alle Kirchen sehen unterschiedlich aus, von außen und auch von innen. Buntes Fensterglas, Bilder, Wandschmuck, Kerzen, Leuchter - jede Kirche hat ihren eigenen Schmuck. Bänke, Fenster, Türen, Lampen hat eine Kirche natürlich wie jeder andere Versammlungsraum auch. Aber einige Einrichtungen sind in jeder Kirche zu finden, und an ihnen kann man immer erkennen, dass man in einer Kirche ist:

Der Altar - der Tisch Gottes. Auf ihm stehen meistens Altarkerzen, auf ihm liegt die Bibel, manchmal auch die Gefäße für das Heilige Abendmahl.

Die Bibel - ein sehr altes Buch, in dem die Erfahrungen der Juden und der Christen mit Gott aufgeschrieben wurden.

Das Kreuz - ein Gerät zum Foltern und Töten. An solch einem Kreuz wurden im Römischen Reich zum Tode verurteilte Verbrecher befestigt, bis sie nach Tagen qualvoll starben. Auch Jesus wurde an einem solchen Kreuz hingerichtet, obwohl er nichts Böses getan hatte. Jesus starb schon nach wenigen Stunden. Das Kreuz ist heute das Zeichen der Christen.

Das Heilige Abendmahl - ein Essen zum Gedächtnis an Jesus. Jesus hatte damals ein typisches Festessen zu einem sehr wichtigen Festtag um zwei Tage vorverlegt, weil er wusste, dass er umgebracht werden würde. Dies Essen war das letzte Essen mit seinen Freunden und wird von Christen heute noch gefeiert. Die Gefäße dafür werden nur im Gottesdienst herausgeholt.

Die Kanzel - ein erhöhtes Stehpult, an dem der Pastor steht, wenn er predigt, damit man ihn besser sieht und hört.

Das Taufbecken (oder Taufstein) - ein Becken für das Wasser, mit dem Menschen getauft werden. Wer sich mit Wasser taufen lässt, wird Mitglied der christlichen Gemeinde. Jesus hat diese Taufe selbst angeordnet.

Die Orgel - ein manchmal kleines, manchmal sehr großes Musikinstrument, mit dem der Organist die Kirchenlieder begleitet. Beim Gottesdienst werden nämlich mehrere Lieder gesungen.

Der Glockenturm mit den Glocken - damit werden die Leute zur Kirche gerufen. Sie werden vor dem Gottesdienst geläutet, aber auch einmal mitten im Gottesdienst, wenn das „Vaterunser“ gesprochen wird.

Das „Vaterunser“ ist ein Gebet, das Jesus seinen Freunden selbst beigebracht hat und das deshalb von allen Christen in jeder Kirche gebetet wird.

Nur in katholischen Kirchen findet ihr noch:

Den Tabernakel - ein Schrank zum Aufbewahren des übriggebliebenen Brotes vom Heiligen Abendmahl. Bei diesem Schrank hängt immer eine rote Lampe, die niemals erlischt.

Den Beichtstuhl - eine kleine Kammer, in dem Gläubige ihrem Pastor alles sagen können, was sie an Fehlern gemacht haben, ohne dass der Pastor sieht, wer zu ihm spricht.

Weihwasserschalen - kleine Schälchen mit Wasser in der Nähe des Eingangs, in denen geweihtes Wasser ist, mit denen die Gläubigen sich die Stirn befeuchten.

(Es gibt über alles, was in der Kirche ist, noch viel mehr zu sagen. Dieses hier sind nur ganz einfache und kurze Erklärungen für Menschen, die eine Kirche nicht kennen.)





Wir besuchen eine Moschee

Heute besuchen wir eine Moschee, ein Gotteshaus für Menschen, die dem Islam angehören. Auch im Islam gibt es verschiedene Konfessionen, z.B. Sunniten und Schiiten. Wir besuchen eine sunnitische Moschee. In einer Moschee muss man sich sehr gut benehmen. Wer das nicht kann, sollte draußen bleiben. Und man sollte auch etwas über den Islam wissen:

Der Prophet Mohammed (oder Muhammad)1) lebte von 570 bis 632 nach Christi Geburt auf der arabischen Halbinsel. Er gründete eine neue Religion, den Islam. Nach Mohammeds Aussage war diese Religion nicht ganz neu, sondern es gab sie schon immer, so lange Menschen anerkannten, dass es nur einen Gott gibt, der alles gemacht hat und allein die Welt lenkt. Im Koran (Kur’an)1), dem heiligen Buch des Islam, kommen deshalb auch frühere Propheten vor, die in der Bibel genannt werden, z.B. Abraham, Mose, Elia und Jesus. Mohammed sagt von sich, dass er der letzte Prophet sei, den Allah1) geschickt habe. Das Wort „Allah“ bedeutet nichts anderes als unser Wort „Gott“.

Die Menschen, die zur Religion des Islam gehören, heißen Moslems oder Muslime1). Mehr als eine Milliarde Menschen gehören weltweit dem Islam an. Der Islam ist in vielen Staaten der Welt die Hauptreligion: Bosnien, Albanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Sudan, Senegal, Niger, Somalia, Türkei, Syrien, Irak, Jordanien, Palästina, Saudi-Arabien, Kasachstan, Usbekistan, Afghanistan, Iran, Pakistan, Bangladesh, Malaysia, Indonesien und weitere Länder.

Eine guter Moslem muss

  1. bekennen, dass es nur einen Gott gibt und Mohammed Gottes Prophet ist,

  2. fünf Mal am Tag beten,

  3. fasten im Fastenmonat Ramadan,

  4. einmal im Leben zur Kaaba in die heilige Stadt Mekka reisen,

  5. Spenden für die Armen geben.

Der heilige Wochen-Feiertag ist für Muslime der Freitag. In einer Moschee gibt es keine Bilder, denn Gott hat verboten, Bildnisse herzustellen von Lebewesen, die Gott gemacht hat. Eine Moschee ist aber mit Schriftzeichen und Ornamenten geschmückt. Es gibt keine Bänke, weil man auf dem Fußboden betet. Eine Moschee darf man nicht mit Schuhen betreten. Der Prediger heißt Imam1) (Vorbeter). Wenn eine Moschee groß genug ist, hat sie schlanke Türme, die Minarette heißen. Mit einem bestimmten Gesang ruft der Muezzin1) von solchem Minarett zum Gebet. Männer und Frauen beten getrennt und sehen sich in der Moschee nicht.



Vergleich Kirche – Moschee

Fülle alle aus, was fehlt!



In einer Kirche wird zu Gott gebetet.

 

Die Menschen, die in einer Kirche beten, heißen ......................

 

Eine Kirche hat einen Glockenturm, von dem die ........

(Manche Kirchen haben nur Lautsprecher)

Der wichtigste Wochentag für Gottesdienste ist in der Kirche der ........

 

Das wichtigste Buch in einer Kirche ist ........

 

 

In einer Kirche gibt es viele Bilder von ........

 

Der Prediger in einer Kirche heißt ........

 

Es gibt Kirchen unterschiedlicher Konfession, z.B. evangelische oder ................................... oder ........................................... und andere.

 

Menschen, die in eine Kirche gehen, erkennen nur einen einzigen Gott an.

 

In einer Moschee wird ........

 

Die Menschen, die in einer Moschee beten, heißen ........

 

Eine Moschee hat ein ........

(Manche Moscheen haben nur Lautsprecher)

Der wichtigste Wochentag für Gottesdienste ist in der Moschee der ........

 

Das wichtigste Buch in einer Moschee ist ........

 

In einer Moschee gibt es ........

 

Der Prediger in einer Moschee heißt ........

 

Es gibt Moscheen unterschiedlicher Konfession, z.B. ....................................

................................................................

............... und andere.

Menschen, die in eine Moschee gehen, ........

 

 

Ursprung der christlichen Feste, Jahrgang 5/6

 

Die Bibel über die Geburt von Jesus

Bericht des Lukas, 2. Kapitel

Nach einer Einheitsübersetzung:

 

In jenen Tagen erließ der Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies war die erste Steuerschätzung. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er ein Nachkomme Davids war. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren ersten Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es in der Herberge keinen anderen Platz für sie gab.

In der Gegend lagerten Hirten auf freiem Felde und hielten Nachtwache bei ihren Herden. Da trat Gottes Engel zu ihnen, und Gottes Glanz umstrahlte sie. Sie hatten große Angst, aber der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch große Freude für alle Menschen: Heute ist in Bethlehem der Retter geboren, der Messias, der Christus. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes, himmlisches Heer, das Gott lobte und sang:

Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden bei den Menschen seiner Gnade.

Als die Engel sie verlassen hatten, sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns die Engel verkündet haben. So eilten sie hin, fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen von dem Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

Übersetzung nach Dr. Martin Luther:

 

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die aller­erste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegen auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und Sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinder gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.





Die Weisen aus dem Morgenland

Bericht des Matthäus, 2. Kapitel

 

 

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm seine ganze Regierung in Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden sollte. Sie antworteten ihm: In Bethlehem, denn so steht es bei dem Propheten: Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.

Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist. Und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit ich auch hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sich die Sterndeuter auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war. Dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter. Da knieten sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke. Weil ihnen aber in einem Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.



Die Karwoche

 



Vier Menschen haben schriftlich über das Leben von Jesus berichtet: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Jeder hat andere Einzelheiten berichtet, aber das Wichtigste ist in allen Berichten gleich. Die hier aufgeschriebene Geschichte ist eine Zusammenfassung aus allen vier Berichten:



Vor dem großen Passah-Fest, zu dem jedes Jahr ganz viele Juden aus allen Ländern nach Jerusalem reisten, ging auch Jesus mit seinen Anhängern nach Jerusalem. Sie gingen, wie damals üblich, zu Fuß und brauchten deshalb etliche Tage, um von Galiläa in die Hauptstadt zu kommen. Das Passah-Fest war an einem Sabbat. (Heute sagen wir Sonnabend.)

Am Sonntag vor dem Fest kam Jesus in Jerusalem an. Auf dem Weg sind ihm immer mehr Menschen nachgefolgt, und bei vielen Menschen war er schon berühmt. Die Leute breiteten ihre Mäntel auf der Straße aus, damit Jesus auf einem Teppich in die Stadt einziehen sollte. Sie winkten mit großen Palmblättern und sangen. Immer mehr Neugierige, die Jesus nicht kannten, kamen hinzu. (Dieser Tag heißt heute „Palmsonntag“.)

Der Tempel in Jerusalem war das ganz große Heiligtum der Juden. Es war ein riesiges Gebäude. Ganz im Innersten wurden die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt, die Moses von Gott erhalten hatte. Dort hinein durfte niemand, ganz selten nur der Hohepriester.

Als Jesus in die äußeren Teile des Tempels kam, sah er, dass dort ein großer Markt aufgebaut war. Händler verkauften Opfertauben und andere Gegenstände, und Geldwechsler waren da, die für die vielen angereisten Juden aus fremden Ländern die verschiedenen Geldsorten wechselten, damit sie etwas einkaufen konnten. Jesus wurde richtig wütend wie noch nie in seinem Leben, als er das sah. Er tobte, kippte die Tische der Geldwechsler um, nahm ein Seil, das dort lag, und jagte die Händler aus dem Tempel. Er rief: „Der Tempel soll ein Haus zum Beten sein. Ihr habt einen Platz für Geschäftemacher daraus gemacht.“ Die Priester hörten davon, aber sie trauten sich nicht, Jesus zu verhaften, weil das Volk sehr beeindruckt war von Jesus und seinen Reden.

Jeden Tag ging Jesus in den Tempel, stellte sich in eine Ecke und predigte von Gott. Er sagte den Menschen, dass sie Gutes tun sollten und dass jeder Mensch von Gott geliebt wird, auch wenn er nicht immer gut ist. Die übrige Zeit des Tages heilte Jesus Kranke durch Wunderkraft. Damit verbrachte Jesus den Montag, den Dienstag und den Mittwoch.

Den Männern im Hohen Rat, der Regierung der Juden, gefiel das alles gar nicht. Sie sahen mit Sorge, dass immer mehr Menschen zu Jesus liefen und ihm zuhörten. Sie mussten befürchten, dass Jesus am Passah-Fest, an dem große Mengen frommer Menschen nach Jerusalem kommen würden, einen gewaltigen Zulauf bekommen würde. Jesus predigte oft gegen die Priester, weil die nur fromm redeten, heimlich aber ganz anders lebten. Nicht alle Männer, aber die meisten im Hohen Rat, beschlossen, Jesus zu töten. Sie wussten aber nicht, wie sie das in der kurzen Zeit anstellen können, ohne als Mörder dazustehen.

Einer von den Zwölf Jüngern, den engsten Freunden von Jesus, war bereit, Jesus gegen Geld zu verraten. Er hieß Judas. Er machte mit den Männern vom Hohen Rat ab, dass er ihnen sagen würde, wo sie Jesus in der Nacht finden könnten. Dafür sollte er 30 Silberstücke bekommen.

Am Donnerstag schickte Jesus seine Jünger zu einer Familie, die ein großes Haus hatte. Jesus hatte beschlossen, das berühmte Lamm-Essen, dass alle Familien in Israel am Passah-Fest aßen, schon am Donnerstag davor zu essen, weil er wusste, dass er am Festtag selbst nicht mehr leben würde. Die Jünger bereiteten für Jesus das Passah-Lamm und das ganze Essen, was so dazu gehörte, schon am Donnerstag vor. Am Abend saßen dann Jesus und seine engsten Freunde zusammen und feierten mit dem großen Essen den Abschied von Jesus. (Den Tag nennen wir heute „Gründonnerstag“ und das Essen nennen wir heute „Heiliges Abendmahl“.)

Bei dem Festessen am Abend des Donnerstages sagte Jesus seinen Jüngern, dass er bald sterben würde und dass Judas ihn verraten würde. Darauf ging Judas weg.

Nach dem Essen, als es schon Nacht war, ging Jesus mit seinen Jüngern in einen Park. Dort betete er. Die meisten Jünger schliefen ein. Da kam Judas, und hinter ihm kamen eine Menge bewaffnete Menschen, die wir heute Polizisten nennen würden. Judas gab Jesus zur Begrüßung einen Kuss, denn er hatte den Polizisten gesagt: „Den ich küsse, der ist es.“ Jesus wurde sofort festgenommen. Seine Jünger flohen.

Jesus wurde gefangen zum Hohen Rat gebracht, der auch das höchste Gericht war. Dort wurde er verhört, antwortete aber nur wenig. Er wurde trotzdem gegen die gesetzlichen Regeln noch in der Nacht wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt.

Todesurteile durfte der Hohe Rat aber nicht einfach vollstrecken. Dafür musste man die Genehmigung der Römer haben, denn das Land gehörte zu der Zeit zu dem riesigen Römischen Reich. Also brachte der Hohe Rat Jesus noch in der Nacht zum römischen Statthalter, der Pontius Pilatus hieß. Der wurde geweckt und sollte das Todesurteil genehmigen. „Gotteslästerung? Damit habe ich nichts zu tun. Das ist eure Sache“, sagte Pontius Pilatus, „der Jesus ist doch ganz harmlos. Den kann man nicht zum Tode verurteilen.“ Die Leute vom Hohen Rat sagten aber: „Der ist nicht harmlos. Er behauptet von sich selbst, er sei ein König. Deshalb ist er gegen den Kaiser von Rom.“ Pilatus fragte Jesus. Jesus sagte: „Ja, ich bin ein König, aber mein Reich ist nicht von dieser Welt:“ Pilatus fand daran nichts Schlimmes, aber der Hohe Rat drängte ihn so lange, bis er das Todesurteil genehmigte. Das geschah alles in derselben Nacht von Donnerstag auf Freitag.

Die Soldaten des Hohen Rates verspotteten Jesus und folterten ihn. Sie machten einen Kranz aus Dornengestrüpp, setzten Jesus den als Krone auf den Kopf, nannten ihn „König“ und schlugen ihn blutig.

Als es Tag wurde, der Freitag, den wir heute Karfreitag nennen, brachten die Soldaten Jesus auf den Hügel „Golgatha“, wo die Hinrichtungen stattfanden. Jesus musste sein Kreuz selbst tragen, brach aber auf dem Weg mit dem schweren Kreuz zusammen. Ein anderer trug es dann für ihn. Drei Kreuze wurden aufgestellt. An das Kreuz in der Mitte wurde Jesus genagelt, links und rechts zwei andere Männer, die wegen Aufruhr (heute würde man vielleicht sagen „Terroristen“) verurteilt waren. Nur solche kamen ans Kreuz. Einer von den beiden sagte: „Wenn du Gottes Sohn bist, mache ein Wunder und hole uns hier weg!“ Der andere antwortete ihm aber und sagte: „Spotte nicht! Wir beide wussten ja, was uns erwartet, wenn sie uns fangen. Der Jesus hat aber nie etwas Böses getan.“ Über das Kreuz von Jesus hatte Pilatus zum Spott ein Schild hängen lassen, auf dem stand: Jesus von Nazareth, König der Juden.

Jesus wurde um 9 Uhr ans Kreuz befestigt. Wenige engste Freunde standen dabei und weinten. Andere Leute und die Soldaten lachten ihn aus. Um 15 Uhr rief Jesus laut nach Gott und starb.

Als Judas sah, wie Jesus hingerichtet wurde, ging er zum Hohen Rat und warf den Männern die 30 Silberstücke vor die Füße. Dann ging er hin und hängte sich auf.

Weil schon am Abend der Festtag beginnen sollte, wurden die Verurteilten eilig vom Kreuz abgenommen. Ein reicher Mann stiftete sein Grab für Jesus. Er bekam von Pilatus die Genehmigung, Jesus dorthinein zu bringen. Vor das Grab wurde ein großer Stein gerollt.

 

Ostern und Himmelfahrt

 

Mit der Hinrichtung von Jesus am Kreuz sind die Berichte in der Bibel noch nicht zu Ende.

In Israel war es üblich, die Toten mit Öl einzureiben und in Totengewänder zu hüllen, bevor sie beerdigt wurden. Das konnte mit Jesus nicht geschehen, da am Abend schon das Fest begann und jede Arbeit verboten war. Die Frauen, die Jesus immer begleitet haben, mussten den Festtag abwarten. Aber am Morgen nach dem Festtag, als die Sonne gerade aufgehen wollte, kamen sie mit Öl, um Jesus richtig für das Grab zu bereiten. Auf dem Wege diskutierten sie, wie sie den schweren Stein vom Felsengrab wegrollen könnten. Als sie dann aber beim Grab ankamen, sahen sie, dass der Stein schon weggerollt war. Die Soldaten, die Pilatus abgestellt hatte, das Grab zu bewachen, schliefen bewegungslos. Das Grab war leer. Als die Frauen in das Grab gingen, fanden sie jemanden in leuchtenden Kleidern, von dem sie annahmen, dass es ein Engel war. Und der sagte zu ihnen: „Sucht ihr Jesus bei den Toten? Das ist ganz falsch, denn er ist von den Toten auferstanden, wie er euch gesagt hat. Sagt allen seinen Freunden, dass sie in ihre Heimat zurückgehen sollen. Dort werden sie Jesus begegnen.“

Die Frauen waren erst erschrocken, dann aber freuten sie sich und liefen zu den Jüngern von Jesus. Sie erzählten von ihrer Begegnung.

Weil Jesus am Tag nach dem Festtag auferstanden ist, feiern alle Christen heute nicht mehr den Sonnabend, sondern den Sonntag als ihren Festtag. Die Juden feiern heute noch am Sonnabend, weil sie nicht glauben, dass Jesus von Gott geschickt war und auferstanden ist.

In den nächsten Wochen begegneten die Jünger immer wieder ihrem Herrn Jesus. Er kam manchmal so, dass sie ihn nicht sofort erkannten, aber sie erkannten ihn dann schnell an dem, was er sagte, wie er betete und wie er mit ihnen das Brot teilte. Jesus redete dann mit seinen Freunden über das, was noch kommen sollte. Jedes Mal verschwand er nach einiger Zeit einfach.

Einmal waren seine Jünger und Freunde in einem Haus zusammen zum Beten. Sie hatten die Türen zugeschlossen, weil die Polizei des Hohen Rates die Anhänger von Jesus suchte und wegen Gotteslästerung fangen wollte. Plötzlich stand Jesus mitten in ihrer Gruppe, ohne dass jemand wusste, wie er dahin gekommen sein konnte. Alle redeten mit ihm. Dann verschwand er wieder. Einer von den Jüngern hieß Thomas und war nicht dabei gewesen, als Jesus kam. Die anderen erzählten ihm später davon, dass Jesus da war. Thomas aber wollte das nicht glauben. Er sagte: „Ich habe selbst gesehen, wie Jesus starb. Ihr könnt mir viel erzählen, aber so lange ich nicht seine Wunden an den Händen und Füßen anfassen kann, so lange glaube ich das nicht!“ Als Jesus das nächste Mal kam, war Thomas dabei. Jesus sagte zu ihm: „Fass doch meine Wunden an! Du siehst, dass ich es bin!“ Thomas staunte sehr.

40 Tage erschien Jesus seinen Jüngern immer wieder. Dann verabschiedete er sich von ihnen und verschwand in einer Wolke. Von da an sahen die Jünger ihn nicht mehr. Deshalb feiern wir heute 40 Tage nach Ostern das Fest Himmelfahrt. Es ist immer ein Donnerstag.

Alle diese Geschichten kennen wir nur aus der Bibel.

 

Himmelfahrt und Pfingsten

Aus der Apostelgeschichte des Lukas:

 

Beim gemeinsamen Essen gebot der auferstandene Jesus seinen Jüngern: „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung Gottes, die ihr von mir gehört habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.“ Als sie nun beisammen standen, fragten die Jünger: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich Israel wieder her?“ Jesus sagte zu ihnen: „Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die Gott in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein in ganz Jerusalem, ganz Israel und bis an die Grenzen der Erde.“

 

Als Jesus das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Menschen in leuchtenden Gewändern bei ihnen und sagten: „Ihr Männer, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel gehen.“

 

........

 

Fünfzig Tage nach Jesu Auferstehung befanden sich alle Jünger gerade im gleichen Hause. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es Gott ihnen eingab.

 

In Jerusalem aber wohnten fromme Juden aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt, denn jeder hörte die Jünger in seiner eigenen Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: „Sind das nicht alles Juden aus Galiläa, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Ela-

 

miter, Bewohner von Mesopotamien, Juda und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pa,mphylien, von Ägypten und Libyen bis nach Zyrene? Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie alle in unseren eigenen Sprachen Gottes große Taten verkünden.“ Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten: „Was hat das zu bedeuten?“ Andere spotteten: „Sie sind vom süßen Wein betrunken!“

 

Da trat Petrus auf, zusammen mit den anderen elf. Er erhob seine Stimme und begann zu reden: „Ihr Juden und alle Bewohner Jerusalems! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint. Es ist ja noch früh am Morgen. Sondern jetzt geschieht, was durch den Propheten Joel schon gesagt worden ist: ........

Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er unter euch getan hat, wie ihr selbst wisst, ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz schlagen und umbringen lassen. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt. Denn es war unmöglich, dass er von Tod festgehalten wurde. ........ Mit Gewissheit erkenne also das ganz Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!“

 

Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagte zu Petrus und den anderen Aposteln: „Was sollen wir tun, Brüder?“ Petrus sagte zu ihnen: „Kehrt um, ändert euer Leben, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sündern. Dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ Dreitausenden Menschen ließen sich an diesem Tage taufen.

 

 

Verantwortung für andere?

Eine moderne Geschichte des „barmherzigen Samariters“

 

 

 

Ein Versicherungsvertreter fährt im Winter gegen 20 Uhr mit seinem Wagen auf einer Landstraße zu einem späten Kunden. Auf einem Parkplatz, auf dem er nur kurz austreten wollte, tauchen plötzlich zwei Männer mit Glatzen und Baseballschlägern auf. Sie verlangen das Auto. Der Vertreter setzt sich zur Wehr, wird zusammengeschlagen und bleibt liegen. Die Räuber fahren mit dem Wagen, dem Mantel und dem Jackett der Vertreters davon.

Kurze Zeit später kommen zwei Frauen an den Parkplatz. Sie sehen den Mann liegen, sind entsetzt und fahren aus Angst vor einem Überfall davon, ohne anzuhalten. Nach einer Weile überlegen sie, nicht zur Polizei zu fahren, weil sie befürchten, wegen „unterlassener Hilfeleistung“ belangt zu werden. Außerdem, sagen sie sich, war der Mann wahrscheinlich tot, und deshalb war ohnehin jede Hilfe vergeblich. Und der Fremde ging sie ja auch gar nichts an.

Danach kommt ein Pastor vorbei. Er kommt gerade von einer Freundin, was niemand wissen soll, weil er verheiratet ist. Er überlegt, ob er die Leiche melden soll, tut es dann aber nicht, weil er mit der ganzen Sache nur Scherereien haben würde. Also fährt er weiter.

Nach einer Stunde kommt ein Türke, der auf einer Baustelle arbeitet und übers Wochenende zu seiner Familie fährt, auf den Rastplatz. Er sieht den Mann liegen und stellt seinen Wagen so, dass der Verletzte von den Scheinwerfern beleuchtet wird. Dann stellt er fest, dass der Fremde noch lebt. Er versucht ihn anzusprechen. Der Verletzte öffnet die Augen. Der Türke hat kein Guthaben mehr auf seinem Mobiltelefon, kann also keine Hilfe herbeirufen. Es gibt kein Haus weit und breit. Der Türke fürchtet zu Recht, dass der Überfallene erfrieren könnte. So legt er den blutenden Mann so vorsichtig es geht auf den Rücksitz seines Wagens. Dann sucht er die nächste Stadt und fragt sich nach einem Krankenhaus durch. Das ist in er nächsten Kreisstadt. Dort gibt er den Mann ab. Es ist schon früher Morgen, als er sich weiter auf den Weg nach Hause macht.

 

 

Wer hat sich deiner Meinung nach richtig verhalten? ..............................................................................

 

 

Was hättest du in der gleichen Situation gemacht? ...................................................................................

 

 

Bist du denn überhaupt für völlig fremde Menschen verantwortlich? ......................................................

 

 

Bist du nach unseren Gesetzen verpflichtet, etwas für den Verletzten zu unternehmen? ..........................

 

 

Jahrgang9/10: Juden und Altes Testament

 

Geschichte der Israeliten

 

 

Die Geschichte Israels können wir über fast 4000 Jahre verfolgen. Das ist sehr ungewöhnlich für ein so kleines Volk, das in der Weltgeschichte kaum eine Rolle spielt, und ist nur mit der besonderen Religion zu erklären. Uralte Erzählungen wurden vor Tausenden von Jahren schon aufgeschrieben in einem Buch, das wir heute „Bibel“ nennen. Erzählte Geschichten ändern sich von Erzähler zu Erzähler, das Geschriebene aber bleibt. Den Anfang der Geschichte wissen wir nur aus der Bibel. Historische Forschungen ergeben, dass die Berichte nicht unbedingt für das ganze hebräisch sprechende Volk galt, sondern oft nur für Teile. Auch werden direkte Abstammungen von Abraham, Isaak, Jakob und den zwölf Stämmen durchaus bezweifelt. Dennoch haben die Geschichten mindestens einen wahren Kern. Etwa von der Zeit der Könige an werden die Berichte historisch immer sicherer. Je näher wir unserer Zeit kommen, desto mehr andere Quellen als der Bibel gibt es zu der Geschichte Israels.

 

Natürlich ist alles sehr kurz zusammengefasst und vieles ausgelassen.

 

 

 

Vor ca. 3800 Jahren zog Abraham mit seiner Großfamilie (einschließlich Sklaven, Vieh, Zelte usw.) aus der Gegend am oberen Eufrat (südliche Türkei) nach Palästina (damals Kanaan genannt). Seine Familie unterschied sich von allen anderen Leuten dadurch, dass sie nicht viele verschiedene Götter verehrte, sondern nur den einen Gott anerkannte, der die Welt geschaffen hat und erhält.

 

Jakob, Enkel von Abraham, wurde als erster Israel (=Gottesstreiter) genannt. Wegen einer Hungersnot zog Jakob mit der ganzen Sippe nach Ägypten, wo sein Sohn Josef vorher schon höchster Beamter geworden war. Die Israeliten blieben 400 Jahre in Ägypten und wurden in der Zeit zu einem ansehnlichen Volk. Wegen ihres besonderen Glaubens (nur ein Gott) blieben sie die ganze Zeit unter sich und gingen nicht in der anderen Bevölkerung auf. Die zwölf Söhne Jakobs bedeuten die zwölf Stämme Israels.

 

Mose: Vor ca. 3200 Jahren wurde das Volk Israel vom ägyptischen König (=Pharao) zum Arbeitsdienst an großen Bauten gezwungen, was den freiheitsliebenden Israeliten verhasst war. Unter ihrem Führer Mose verließen die Israeliten mit ihrer ganzen Habe Ägypten, nachdem dort Krankheiten und Naturkatastrophen ausgebrochen waren, die Mose als Gottes Strafe ankündigte. An der Grenze Ägyptens zogen die Israeliten über den trockenen Meeresboden, während das ägyptische Heer, das sie verfolgte, von dem zurückflutenden Meer ertränkt wurde. Dieses Wunder ist für die Israeliten bis heute die wichtigste Überlieferung.

 

Das Gesetz: Mose führte das Volk nicht direkt nach Palästina, wohin es wollte, sondern 40 Jahre durch die Wüste (genauer: Steppe). Gleich am Anfang besuchten alle den Berg Sinai. Dort gab es das zweite Ereignis, ähnlich wichtig wie das Meerwunder: Mose holte von Gott die „Gesetzestafeln“, die Zehn Gebote. Sie wurden in einer besonderen Trage aufbewahrt - 1300 Jahre lang! Während der Wüstenwanderung diktierte Mose umfangreiche Regeln zum Zusammenleben des Volkes, eine Art Grundgesetz.

 

Josua: Nachdem in der Wüstenwanderung die gesamte Generation ausgewechselt war, eroberte das Volk Israel unter ihrem Führer Josua die Stadt Jericho und anschließend das Land in Palästina. Das Volk lebte frei in seinen zwölf Stämmen nach dem Gesetz von Mose und hatte Richter und Priester, aber keinen König, da Gott als der König angesehen wurde. Die Israeliten vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung. Nicht die Abstammung, sondern die Befolgung der Mose-Gesetze machte das Volk Israel aus.

 

Vor etwa 3000 Jahren wurde David König von Israel. Er machte Jerusalem zur Hauptstadt. Unter David war Israel das einzige Mal in seiner Geschichte ein großes Reich. David kommt aus dem Stamm Juda. Der Stamm bekommt dadurch eine besondere Rolle. Davids Sohn und Nachfolger Salomo ließ den ersten Tempel bauen, in dem von da an die Gesetzestafeln aufbewahrt wurden.

 

Nach Salomos Tod zerfiel das Reich in einen Nordteil (Israel) und einen Südteil (Juda). Der Staat Juda konnte länger eigenständig bestehen als der Staat Israel. Das Wort „Juden“ hat in der Geschichte viele Bedeutungen: a) Die Leute vom Stamm Juda, b) alle Israeliten überhaupt, c) alle Menschen, die an Mose und sein Gesetz glauben.

 

Das Babylonische Exil: Vor 2400 Jahren versuchte der Staat Juda einen Aufstand gegen den mächtigen König von Babylon. Der schickte ein Heer, zerstörte Jerusalem und führte die gesamte politische und handwerkliche Oberschicht von Juda nach Babylon. Aber auch dort blieben die Juden wegen ihres Glaubens unter sich und hatten eigene Wohngebiete. Da sie kein Land und kein Vieh mehr hatten, arbeiteten sie als Handwerker, Händler und sogar als Beamte.

 

Nach etwa 50 Jahren konnten die Israeliten von Babylon wieder nach Palästina zurückkehren, weil Babylon von einer anderen Macht erobert wurde. Sie durften sogar die Gesetzestafeln wieder mitnehmen und bauten dafür in Jerusalem einen neuen Tempel. Ein eigenes Reich konnten sie aber nicht wieder aufbauen.

 

Ausbreitung in andere Länder: Nicht alle Israeliten kehrten nach Palästina zurück. In Babylon blieb eine starke israelitische Gemeinde. Als vor ca. 2300 Jahren die Griechen das Land eroberten, wurden etliche Israeliten wegen ihrer Tüchtigkeit in griechischen Städten angesiedelt. Wenn sich Israeliten zu hohen Festen in Jerusalem trafen, sprachen sie unterschiedliche Sprachen. Aber der gemeinsame Glauben verband sie.

 

Vor ca. 2050 Jahren wurde Palästina mit allen angrenzenden Ländern römische Provinz. Die Römer ließen den Juden und anderen Israeliten ihre Selbstverwaltung und ihre religiösen Eigenheiten. Der von Rom eingesetzte König Herodes ließ sogar den Tempel neu aufbauen und erweitern, obwohl er selbst kein Jude war. Aber es gab auch hohe römische Beamte zur Aufsicht, z.B. Pontius Pilatus. Trotz ihrer Großzügigkeit gegenüber den jüdischen Eigenheiten waren die Römer bei den freiheitsliebenden Juden als Besatzer verhasst.

 

Vor ca. 2000 Jahren wurde Jesus geboren. Als er mehr als 30 Jahre alt war, trat er zuerst in seiner Heimat Galiläa (um den See Gennesaret) als Prediger auf. Er sammelte dabei viele Anhänger, von denen er einige als Jünger bei sich behielt. Schließlich zog er zum Pascha-Fest nach Jerusalem, wurde dort von den gläubigen Juden gefangengenommen, wegen Gotteslästerung verurteilt und mit Genehmigung der römischen Behörde hingerichtet. Trotzdem wurden seine Anhänger unter den Israeliten immer mehr.

 

Ca. 70 Jahre nach der Hinrichtung von Jesus gab es einen Aufstand gegen die Römer. Das römische Heer besetzte daraufhin das Land und verbannte viele Einwohner nach Rom, nach Spanien und ins heutige Deutschland. 50 Jahre später wagten die restlichen Juden noch einmal einen Aufstand. Nun zerstörten die Römer Jerusalem und den Tempel gründlich. Die ca. 1300 Jahre (!) gehüteten Gesetzestafeln gingen als Beute nach Rom und sind seitdem verloren. Die Juden wurden vertrieben und siedelten in Afrika, Europa und Asien, sogar bis nach Japan kamen sie.

 

Mehr als 1800 Jahre lebten die Israeliten über viele Länder verteilt. Sie vermischten sich dabei stark mit der Bevölkerung, nahmen die Sprache und die Kultur an, behielten aber immer ihre Religion. Noch mehr als früher waren sie als „Volk Israel“ gar kein Volk von der Abstammung her, sondern mehr eine Glaubensgemeinschaft. Ihr Schicksal in Europa war sehr wechselhaft. Einerseits waren Juden, wie sie genannt wurden, gern gesehen, weil sie überdurchschnittlich gebildet waren. Um die Bücher von Mose lesen zu können, lernten die Judenkinder lesen. Das war eine seltene Kunst und brachte Überlegenheit. Weil die Juden kein Land erwerben durften und auch kein Handwerk ausüben durften, mussten sie mit anderen Berufen Geld verdienen: Händler, Geldverleiher, später auch in vielen studierten Berufen. Andererseits blieben sie als Israeliten wegen ihres Glaubens (Essen, Feiertage usw.) immer unter sich. Das machte sie den anderen Bewohnern fremd und unheimlich. Könige und Politiker nutzten die Volksstimmung, indem sie die Schuld für eigenes Versagen gern auf die Juden schoben. So gab es in allen Ländern große Judenvertreibungen, so dass die Israeliten irgendwo anders wieder neu anfangen mussten. Deshalb hielten sie auch fest zusammen und halfen sich gegenseitig über Ländergrenzen hinweg. Im Laufe der Zeit wanderten immer mehr Juden nach Amerika aus, wo sie vor Verfolgung sicher waren.

 

Die schlimmste Judenverfolgung kam dann im nationalsozialistischen Deutschland, am Ende des 20. Jahrhunderts, also ausgerechnet in moderner Zeit. 1933 wurde Adolf Hitler, der recht wirre und unwissenschaftliche Ideen von dem Wert unterschiedlicher Menschen hatte, zum deutschen Kanzler gewählt. Er ließ die Juden zuerst vertreiben, bald aber fabrikmäßig in großen Lagern vernichten. Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) besetzte Deutschland fast alle Länder Europas, aus denen die Juden zusammengetrieben und ermordet wurden, ca. 6 Millionen Menschen. Dies beispiellose Verbrechen fand erst ein Ende, als Deutschland im Krieg besiegt wurde.

 

Nach dem Krieg glaubten viele überlebende Israeliten, nur ein eigener Staat Israel könnte ihnen Sicherheit geben. Sie wanderten deshalb in größeren Mengen wieder nach Palästina ein. Das gab natürlich große Probleme mit den Palästinensern, die dort wohnen und ihr Land aus verständlichen Gründen nicht hergeben wollen. Trotzdem schafften die Israeliten es, einen eigenen Staat aufzubauen. Die amerikanischen Juden halfen mit Geld. (In Amerika gibt es viel mehr Juden als in Israel). Die arabischen Nachbarstaaten führten zwei Kriege gegen das neue Israel, die sie aber beide verloren. Dabei besetzte Israel viel Land, von Ägypten den Sinai, von Jordanien das Land bis zum Jordan und die Stadt Jerusalem, von Syrien die Golan-Berge. Viele Palästinenser wurden vertrieben und leben seitdem in Lagern im Libanon. Viele wohnen aber nach wie vor in den von Israel besetzten Gebieten. Nach einem Friedensvertrag mit Ägypten gab der Staat Israel den Sinai zurück. Um die anderen Gebiete gibt es bis heute Streit.

 

 

 

Verständnis biblischer Texte

 

 

Die biblischen Texte sind 2000 bis 4000 Jahre alt. Deshalb sind sie nicht so leicht zu lesen und zu verstehen wie moderne Texte. Man muss wissen, wie die Menschen damals lebten und dachten, um alte Texte zu verstehen.

 

Die Texte der Bibel sind eine Sammlung von „Büchern“, die völlig unterschiedlich sein können. Sinn und Inhalt der Texte kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Da gibt es:

 

a) Sachliche Berichte über Ereignisse aus früheren Zeiten (Historien)

b) Überlieferte Erzählungen über das Wirken Gottes an den Menschen mit einem historischen Ereignis als Kern

c) Märchenhafte Erzählungen, die das Verhältnis zwischen der Welt, den Menschen und Gott beschreiben sollen

d) Lehren und Predigten, die das Verhalten der Menschen bessern sollen.

e) Gesetze und festgelegte Regeln

f) Lieder und Gedichte

 

 

Jetzt folgen sechs Auszüge aus dem Alten Testament. Lies sie und teile sie ein, in welche Kategorie sie gehören:

 

Text 1

(Auszug aus der Bibel, dem Buch Genesis, Kapitel 3, Verse 1 bis 13)

Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen, und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.

Darauf sagte die Schlage zu Eva: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß nämlich: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum prächtig aussah und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß. Sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.

Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Geigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen die Tagwind kommen hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens. Gott rief Adam und fragte: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe dich kommen hören, und da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bis, und ich versteckte mich. Darauf fragte Gott: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe? Adam antwortete: Die Frau, die du mir gegeben hast, hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen. Gott, der Herr sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Eva antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen.

 

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Text 2

(Auszug aus der Bibel, dem Buch Exodus, Kapitel 21, Vers 33 bis Kapitel 22, Vers 5)

Wenn jemand einen Brunnen offen lässt oder einen Brunnen gräbt, ohne ihn abzudecken, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein, dann soll der Eigentümer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentümer des Tieres Geld zahlen, das tote Tier aber gehört ihm. Wenn jemandes Rind das Rind eines andern stößt, so dass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen; auch das tote Rind soll man aufteilen. Wenn jedoch der Eigentümer wusste, dass das Rind schon früher stößig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen. Das tote Rind aber gehört ihm.

Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Stück Großvieh für ein Rind oder vier Stück Kleinvieh für das Schaf als Ersatz leisten.

Wird ein Dieb beim Einbruch erwischt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld. Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn als Sklaven verkaufen. Findet man das Gestohlene, Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.

Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten lässt, so dass es das Feld eines anderen in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafür geben. Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der für den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen.

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Text 3

(Auszug aus der Bibel, dem Buch Jesaja, Kapitel 5, Verse 11 bis 24)

Weh euch, die ihr schon früh am Morgen hinter dem Bier her seid und sitzen bleibt bis spät in die Nacht, wenn euch der Wein erhitzt. Bei ihren Gelagen spielt man Musik, aber was Gott tut, beachten sie nicht, was seine Hände vollbringen, sehen sie nicht. Darum muss mein Volk in die Verbannung; denn es hat keine Erkenntnis. Seine Reichen sterben vor Hunger, die Masse der Armen verschmachtet vor Durst. Darum sperrt die Unterwelt ihren Rachen auf, maßlos weit reißt sie ihr Maul auf, so dass des Volkes Pracht und Reichtum hinabfährt, der ganze lärmende, johlende Haufen. Die Menschen müssen sich ducken, jeder Mann muss sich beugen, die stolzen Augen werden sich senken. Doch Gott ist erhaben, wenn er Gericht hält. Durch seine Gerechtigkeit erweist der heilige Gott sich als heilig. Dann grasen dort Lämmer wie auf der Weide, in den Ruinen weiden fette Schafe. ........ Weh denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen. Weh denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst für klug halten. Weh denen, die Helden sind, wenn es gilt Wein zu trinken, und tapfer, wenn es gilt, starke Getränke zu mischen, die den Schuldigen für Bestechungsgeld freisprechen und dem Gerechten sein Recht vorenthalten. Darum: Wie des Feuers Zunge die Stoppeln frisst und wie das Heu in der Flamme zusammensinkt, so soll ihre Wurzel verfaulen und ihre Blüte wie Staub aufgewirbelt werden. Denn sie haben die Weisung ihres Gottes von sich gewiesen und über das Wort des Heiligen gespottet.

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Text 4

(Auszug aus der Bibel, dem ersten Buch Samuel, Kapitel 17)

Und ein Vorkämpfer begann aus dem Kriegslager der Philister herauszutreten. Sein Name war Goliath. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß. Auf dem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze. Aus Bronze waren auch sein Schuppenpanzer, seine Beinschienen und sein Schwert. Der Schaft seines Speeres war so dick wie ein Weberbaum, und die eiserne Speerspitze wog 600 Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.

Goliath trat vor und rief zu den Israeliten hinüber: ........ Wählt euch einen Mann aus! Er soll zu mir herunterkommen. Wenn er mich im Kampf erschlagen kann, habt ihr den Krieg gewonnen. Wenn er mich erschlägt, habt ihr den Krieg gewonnen. So spottete Goliath. Die Israeliten erschraken und hatten große Angst. ........

David sagte zu König Saul: Niemand soll wegen dieses Philisters den Mut sinken lassen. Ich werde gegen ihn kämpfen. ........ Und König Saul zog David seine eigene Rüstung an und band ihm das Schwert um. David versuchte, in der Rüstung zu gehen, aber er war es nicht gewöhnt. Darum sagte er zu König Saul: Ich kann in diesen Sachen nicht gehen, ich bin nicht daran gewöhnt. Und er zog sie wieder aus, nahm seinen Stock in die Hand, suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er bei sich trug. Mit der Schleuder in der Hand kam er dem Philister Goliath entgegen.

Goliath brüllte: Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst? ........ Komm her! Ich werde dein Fleisch den Vögeln und Tieren zu fressen geben! David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und Speer, ich aber komme im Namen Gottes, den du verhöhnt hast! ........ Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Alle Welt soll erkennen, dass Israel einen Gott hat. ........

Als Goliath jetzt immer näher kam, lief auf David ihm entgegen. Er griff in seine Hirtentasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte ihn ab und traf den Philister an der Stirn. Der Philister fiel mit dem Gesicht zu Boden. ........ Dann lief David hin und trat neben den Philister. Er ergriff dessen Schwert, zog es aus der Scheide und schlug ihm den Kopf ab. ........

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Text 5

(Auszug aus der Bibel, Psalm 8)

Herr, unser Herrscher,

wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;

über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.

Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob,

deinen Gegner zum Trotz;

deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.

Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger,

Mond und Sterne, die du befestigt hast:

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,

das Kind eines Menschen, dass du dich seiner annimmst?

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,

hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.

Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände,

hast ihm alles zu Füßen gelegt:

All die Schafe, Ziegen und Rinder

und auch die wilden Tiere,

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,

alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.

Herr, unser Herrscher,

wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!

 

Text 6

(Auszug aus der Bibel,

Buch Exodus, Kapitel 14, Vers 10 bis 31)

Als man dem Pharao, dem König von Ägypten, meldete, das Volk Israel sei geflohen, änderten er und seine Minister ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen! Er ließ seinen Kriegswagen anspannen und nahm seine Leute mit. Sechshundert auserlesene Kriegswagen nahm er mit und drei Mann auf jedem Wagen. Gott verhärtete das Herz des Pharao, dass er den Israeliten nachjagte, während die voll Zuversicht unter ihrem Anführer Mose weiterzogen. Die Ägypter jagten mit all ihren Streitwagen und ihrer Reiterei hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. ........

Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken sie sehr und schrieen zu Gott. Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holtest? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt? Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben, denn das ist immer noch besser, als in der Wüste zu sterben.

Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt einfach stehen und schaut zu, wie Gott euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, seht ihr sie niemals wieder. Gott kämpft für euch, und ihr könnte ruhig abwarten. ........

Eine Wolkensäule erhob sich am Ende des Zuges. Sie kam zwischen die Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke brachte Finsternis, aber Blitze erhellten die Nacht. Die Ägypter konnten die ganze Nacht nicht näher kommen. Mose streckte seine Hand aus über das Meer. Und Gott ließ die ganze Nacht einen starken Ostwind wehen und trieb das Meer fort. Er ließ das Meer austrocknen, und das Wasser spaltete sich. Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während links und rechts von ihnen das Wasser stand. Die Ägypter jagten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Kriegswagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein. ........ (Als die Israeliten am anderen Ufer angekommen waren) streckte Mose wieder seine Hand über das Meer, und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb Gott die Ägypter mitten ins Meer. Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Kriegsmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. ........ So rettete Gott an jedem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen. ........ Sie glaubten an Gott und Mose, seinen Knecht.

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Israel und die Götter der Welt

 

Für die Juden und das ganze Volk Israel spielte ihre Religion zu allen Zeiten eine ganz wichtige Rolle. Man kann sagen, es gibt das Volk Israel eigentlich nur wegen seiner Religion.

Im Altertum, als Jesus lebte, und auch davor gab es viele Götter, an die die meisten Menschen glaubten. Man erzählte sich, dass jeder der Götter besondere, seltsame Gestalten und Eigenschaften hatte. Die Götter benahmen sich genauso wie Menschen. Sie hatten Verwandtschaften miteinander, bekämpften sich gegenseitig, und lügen, betrügen, ehebrechen und morden konnten sie auch. Aber sie waren gegenüber Menschen mit Zauberkräften ausgestattet und konnten den Menschen nützen oder schaden. Als einzige wirkliche Besonderheit waren sie unsterblich. Aber es gibt auch Geschichten von Göttern, die getötet wurden.

Jedes Volk hatte seine eigenen Götter, in jedem Land wurden andere Götter verehrt. Jede Stadt hatte ihren Spezialgott, und sogar jede Familie hatte ihren eigenen Familiengott. Meistens waren es Figuren, die von Menschen hergestellt, besonders geschmückt und in einer Ecke des Hauses aufgestellt waren. Man betete zu diesen Götter um Schutz.

Es gab Götter für jedes Problem. Besonders glaubte man an Götter, die Regen und Fruchtbarkeit bringen, denn darauf waren die Menschen schon immer angewiesen. Es gab auch immer Götter, die für Siege im Krieg sorgen sollten, denn vor dem römischen Reich gab es viele Kriege. Die lebenswichtige Sonne war natürlich für alle Völker ein Gott, der Mond auch und alle Sterne, die besonders sind und sich nicht mit den übrigen Sternen am Himmel bewegen. Wir nennen sie heute Planeten. Manche Menschen glauben bei uns heute noch daran, dass ihr Schicksal von den Planeten abhängt (Horoskop).

Das Volk Israel glaubte das alles nicht und hielt das alles für schlimmen Unfug. Die Israeliten glaubten an nur einen einzigen Gott, der die ganze Welt gemacht hat, also auch die Sonne, den Mond und die Sterne, Regen und Regenbogen, alle Pflanzen, Tiere und die Menschen entstehen ließ. Sie nannten diesen Gott „Jachwe“ oder einfach nur „Gott“ oder „der Herr“. Gott hat kein Aussehen, sondern ist die große Kraft, die alles schafft und sich aber auch zu jeder Zeit in die Welt einmischt. Man kann kein Bild von Gott machen.

Die Israeliten leben seit ca. 3200 Jahren nach Gesetzen, die sie über ihren großen Führer Mose von Gott selbst erhalten haben. Dazu gehören in erster Linie die Zehn Gebote. Es war bei ihnen streng verboten, gegen die Gebote zu verstoßen. Es war streng verboten, an irgendwelche selbst ausgedachten oder mit der Hand gemachten Götter zu glauben.

Im Altertum war das Volk Israel deshalb einmalig. Die ganze Welt um dieses Volk herum hatte viele Götter. Kaiser, Könige und Pharaonen galten auch als Götter, weil sie so mächtig waren. Die Israeliten waren die Einzigen, die daran nicht glaubten. Sie wurden von allen anderen Völkern als merkwürdig und als besonders betrachtet. Die Bibel erzählt an vielen Stellen davon, wie sich Israeliten lieber töten ließen, als an fremde Götter zu glauben.

 

 

Sch’ma Jisrael !

 

Höre, Israel:

Der Herr, dein Gott, ist einzig!

So liebe denn Ihn, deinen Gott

mit all deinem Herzen, mit all deiner Seele, mit all deiner Macht.

So seien diese Reden, die ich heute dir gebiete, auf deinem Herzen.

Schärfe sie deinen Söhnen ein,

rede davon,

wenn du sitzest in deinem Haus und wenn du gehst auf dem Weg,

wenn du dich hinlegst und wenn du dich erhebst.

Knote sie zu einem Zeichen an deine Hand,

sie seien zu Gebind zwischen deinen Augen,

schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und in deine Tore!

Das wird geschehen:

Hört ihr, hört auf meine Gebote, die ich heute euch gebiete,

Ihn, euren Gott zu lieben und ihm mit all eurem Herzen,

mit all eurer Seele zu dienen,

werde ich den Regen eures Landes zu seiner Frist geben,

Herbstguss und Frühlingsschauer.

einbringen wirst du dein Korn, deinen Most, dein Öl,

ich werde Kraut auf deinem Feld für dein Vieh geben,

du wirst essen und satt werden.

Verwahret euch:

Leicht könnte betört werden euer Herz,

dass ihr abweichet, andern Göttern zu dienen, ihnen euch hinwerft, -

dann flammt Sein Zorn auf euch ein,

er sperrt den Himmel,

kein Regen fällt und der Boden gibt nicht sein Gewächs.

Ihr schwindet rasch hinweg von dem guten Land, das Er euch gibt.

 

 

 



Gott beruft Mose



Aus dem Alten Testament der Bibel, Exodus, dem zweiten Buch Mose (gekürzt):

Mose hütete die Schafe seines Schwiegervaters am heiligen Berg Horeb. Da sah er plötzlich einen Dornbusch brennen. Flammen schlugen aus dem Busch heraus, aber der Busch verbrannte doch nicht. Mose ging näher, um die außergewöhnliche Erscheinung von der Nähe zu sehen. Plötzlich rief eine Stimme aus dem Dornbusch: „Mose!“ Mose erschrak und antwortete: „Hier bin ich!“ Da sagte Gottes Stimme: „Komm nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus, denn das hier ist heiliger Boden! Ich bin dein Gott, der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Da bedeckte Mose seinen Kopf mit seinem Tuch, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Und Gottes Stimme sprach: „Ich habe das Elend meines Volkes gesehen und ihre laute Klage gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin gekommen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und in ein schönes, weites Land zu führen, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet Kanaan, in dem noch viele andere Völker wohnen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao, dem König von Ägypten. Führe mein Volk aus Ägypten heraus!“

Mose antwortete: „Wer bin ich denn schon, dass ich zum Pharao gehe und die Israeliten aus Ägypten wegführen könnte? Das ist doch unmöglich!“

Gott aber sagte: „Mir ist alles möglich. Ich bin mit dir. Ich habe dich geschickt. Zu diesem Berg sollst du das Volk bringen, damit es mir dient.“

Da sagte Mose zu Gott: „Wenn ich zu den Israeliten gehe und sage, der Gott eurer Väter hat mich geschickt, da werden sie fragen:Was für ein Gott? Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?“

Da sagte Gott: „Brauche ich einen Namen? Ich bin der, der da ist. Ich bin der, der da sein wird. „Ich-bin-da“ ist mein Name. Ich bin Jahwe, der Gott eurer Väter. So sollt ihr mich alle Zeiten nennen. Geh zum Pharao mit den Stammesältesten von Israel. Der Pharao wird euch nicht gehen lassen, aber ich werde ihn niederschlagen mit vielen meiner Wunder, die ich vor euch vollbringen werde. Am Ende werden die Ägypter euch Geschenke gehen, damit ihr endlich geht. Geht also nicht mit leeren Händen!“

Mose antwortete: „Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir gar nicht erschienen?“

Gottes Stimme entgegnete Mose: „Du hast deinen Hirtenstab in der Hand. Mit ihm wirst du Wunder tun. Jeder wird dir glauben.“

Doch Mose wandte ein: „Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann.“

Gott entgegnete Mose: „Wer ist es, der dir die Stimme gegeben hat? Wer hat dem Menschen den Mund gegeben? Wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Das bin doch wohl ich, dein Gott. Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst!“

Doch Mose wollte nicht und sagte: „Aber bitte, Herr, schicke doch einen anderen!“

Da entbrannte der Zorn Gottes über Mose, und er sprach: „Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiß, dass der sehr gut reden kann. Außerdem macht er sich gerade auf den Weg, dich zu besuchen. Wenn er dich sieht, wird er sich freuen. Spricht mit ihm und leg ihm die Worte in den Mund! Ich werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch eingeben, was ihr tun sollt. Er wird für dich zum Volk reden. Und nimm deinen Stab in die Hand. Mit ihm wirst du Wunder tun. Und nun geh!“

(Jahwe (gesprochen „Jachwe“, von hebräisch hájah = sein, heißt so viel wie „da sein für“ )







Die „Zehn Gebote“





Dann sprach Gott alle diese Worte:



Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgend etwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, Enkeln und Urenkeln; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

Denke an den Sabbat1): Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du nicht, deine Kinder nicht, deine Sklaven nicht, dein Vieh nicht und auch nicht der Ausländer, der in deinem Stadtbereich Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazu gehört. Am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

Du sollst nicht morden.

Du sollst nicht die Ehe brechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen, nicht nach seiner Frau, seinen Sklaven, seinem Kind, seinem Vieh oder nach irgend etwas, das deinem Nächsten gehört.



(Aus der Bibel, Exodus, zweites Buch Mose, Kapitel 20)



1) Hebräisch „schabát“ heißt „abschneiden“, „aufhören“ oder „ruhen“. Der Ruhetag hat religiöse Gründe - man erkennt damit Gott an - und auch soziale Gründe, denn sogar Sklaven durften ruhen.



 

 

Israel und die Götter der Welt

 

Für die Juden und das ganze Volk Israel spielte ihre Religion zu allen Zeiten eine ganz wichtige Rolle. Man kann sagen, es gibt das Volk Israel eigentlich nur wegen seiner Religion.

Im Altertum, als Jesus lebte, und auch davor gab es viele Götter, an die die meisten Menschen glaubten. Man erzählte sich, dass jeder der Götter besondere, seltsame Gestalten und Eigenschaften hatte. Die Götter benahmen sich genauso wie Menschen. Sie hatten Verwandtschaften miteinander, bekämpften sich gegenseitig, und lügen, betrügen, ehebrechen und morden konnten sie auch. Aber sie waren gegenüber Menschen mit Zauberkräften ausgestattet und konnten den Menschen nützen oder schaden. Als einzige wirkliche Besonderheit waren sie unsterblich. Aber es gibt auch Geschichten von Göttern, die getötet wurden.

Jedes Volk hatte seine eigenen Götter, in jedem Land wurden andere Götter verehrt. Jede Stadt hatte ihren Spezialgott, und sogar jede Familie hatte ihren eigenen Familiengott. Meistens waren es Figuren, die von Menschen hergestellt, besonders geschmückt und in einer Ecke des Hauses aufgestellt waren. Man betete zu diesen Götter um Schutz.

Es gab Götter für jedes Problem. Besonders glaubte man an Götter, die Regen und Fruchtbarkeit bringen, denn darauf waren die Menschen schon immer angewiesen. Es gab auch immer Götter, die für Siege im Krieg sorgen sollten, denn vor dem römischen Reich gab es viele Kriege. Die lebenswichtige Sonne war natürlich für alle Völker ein Gott, der Mond auch und alle Sterne, die besonders sind und sich nicht mit den übrigen Sternen am Himmel bewegen. Wir nennen sie heute Planeten. Manche Menschen glauben bei uns heute noch daran, dass ihr Schicksal von den Planeten abhängt (Horoskop).

Das Volk Israel glaubte das alles nicht und hielt das alles für schlimmen Unfug. Die Israeliten glaubten an nur einen einzigen Gott, der die ganze Welt gemacht hat, also auch die Sonne, den Mond und die Sterne, Regen und Regenbogen, alle Pflanzen, Tiere und die Menschen entstehen ließ. Sie nannten diesen Gott „Jachwe“ oder einfach nur „Gott“ oder „der Herr“. Gott hat kein Aussehen, sondern ist die große Kraft, die alles schafft und sich aber auch zu jeder Zeit in die Welt einmischt. Man kann kein Bild von Gott machen.

Die Israeliten leben seit ca. 3200 Jahren nach Gesetzen, die sie über ihren großen Führer Mose von Gott selbst erhalten haben. Dazu gehören in erster Linie die Zehn Gebote. Es war bei ihnen streng verboten, gegen die Gebote zu verstoßen. Es war streng verboten, an irgendwelche selbst ausgedachten oder mit der Hand gemachten Götter zu glauben.

Im Altertum war das Volk Israel deshalb einmalig. Die ganze Welt um dieses Volk herum hatte viele Götter. Kaiser, Könige und Pharaonen galten auch als Götter, weil sie so mächtig waren. Die Israeliten waren die Einzigen, die daran nicht glaubten. Sie wurden von allen anderen Völkern als merkwürdig und als besonders betrachtet. Die Bibel erzählt an vielen Stellen davon, wie sich Israeliten lieber töten ließen, als an fremde Götter zu glauben.

 

 

Sch’ma Jisrael !

 

Höre, Israel:

Der Herr, dein Gott, ist einzig!

So liebe denn Ihn, deinen Gott

mit all deinem Herzen, mit all deiner Seele, mit all deiner Macht.

So seien diese Reden, die ich heute dir gebiete, auf deinem Herzen.

Schärfe sie deinen Söhnen ein,

rede davon,

wenn du sitzest in deinem Haus und wenn du gehst auf dem Weg,

wenn du dich hinlegst und wenn du dich erhebst.

Knote sie zu einem Zeichen an deine Hand,

sie seien zu Gebind zwischen deinen Augen,

schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und in deine Tore!

Das wird geschehen:

Hört ihr, hört auf meine Gebote, die ich heute euch gebiete,

Ihn, euren Gott zu lieben und ihm mit all eurem Herzen,

mit all eurer Seele zu dienen,

werde ich den Regen eures Landes zu seiner Frist geben,

Herbstguss und Frühlingsschauer.

einbringen wirst du dein Korn, deinen Most, dein Öl,

ich werde Kraut auf deinem Feld für dein Vieh geben,

du wirst essen und satt werden.

Verwahret euch:

Leicht könnte betört werden euer Herz,

dass ihr abweichet, andern Göttern zu dienen, ihnen euch hinwerft, -

dann flammt Sein Zorn auf euch ein,

er sperrt den Himmel,

kein Regen fällt und der Boden gibt nicht sein Gewächs.

Ihr schwindet rasch hinweg von dem guten Land, das Er euch gibt.

 

 

 



Gott beruft Mose



Aus dem Alten Testament der Bibel, Exodus, dem zweiten Buch Mose (gekürzt):

Mose hütete die Schafe seines Schwiegervaters am heiligen Berg Horeb. Da sah er plötzlich einen Dornbusch brennen. Flammen schlugen aus dem Busch heraus, aber der Busch verbrannte doch nicht. Mose ging näher, um die außergewöhnliche Erscheinung von der Nähe zu sehen. Plötzlich rief eine Stimme aus dem Dornbusch: „Mose!“ Mose erschrak und antwortete: „Hier bin ich!“ Da sagte Gottes Stimme: „Komm nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus, denn das hier ist heiliger Boden! Ich bin dein Gott, der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Da bedeckte Mose seinen Kopf mit seinem Tuch, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Und Gottes Stimme sprach: „Ich habe das Elend meines Volkes gesehen und ihre laute Klage gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin gekommen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und in ein schönes, weites Land zu führen, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet Kanaan, in dem noch viele andere Völker wohnen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao, dem König von Ägypten. Führe mein Volk aus Ägypten heraus!“

Mose antwortete: „Wer bin ich denn schon, dass ich zum Pharao gehe und die Israeliten aus Ägypten wegführen könnte? Das ist doch unmöglich!“

Gott aber sagte: „Mir ist alles möglich. Ich bin mit dir. Ich habe dich geschickt. Zu diesem Berg sollst du das Volk bringen, damit es mir dient.“

Da sagte Mose zu Gott: „Wenn ich zu den Israeliten gehe und sage, der Gott eurer Väter hat mich geschickt, da werden sie fragen:Was für ein Gott? Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?“

Da sagte Gott: „Brauche ich einen Namen? Ich bin der, der da ist. Ich bin der, der da sein wird. „Ich-bin-da“ ist mein Name. Ich bin Jahwe, der Gott eurer Väter. So sollt ihr mich alle Zeiten nennen. Geh zum Pharao mit den Stammesältesten von Israel. Der Pharao wird euch nicht gehen lassen, aber ich werde ihn niederschlagen mit vielen meiner Wunder, die ich vor euch vollbringen werde. Am Ende werden die Ägypter euch Geschenke gehen, damit ihr endlich geht. Geht also nicht mit leeren Händen!“

Mose antwortete: „Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir gar nicht erschienen?“

Gottes Stimme entgegnete Mose: „Du hast deinen Hirtenstab in der Hand. Mit ihm wirst du Wunder tun. Jeder wird dir glauben.“

Doch Mose wandte ein: „Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann.“

Gott entgegnete Mose: „Wer ist es, der dir die Stimme gegeben hat? Wer hat dem Menschen den Mund gegeben? Wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Das bin doch wohl ich, dein Gott. Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst!“

Doch Mose wollte nicht und sagte: „Aber bitte, Herr, schicke doch einen anderen!“

Da entbrannte der Zorn Gottes über Mose, und er sprach: „Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiß, dass der sehr gut reden kann. Außerdem macht er sich gerade auf den Weg, dich zu besuchen. Wenn er dich sieht, wird er sich freuen. Spricht mit ihm und leg ihm die Worte in den Mund! Ich werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch eingeben, was ihr tun sollt. Er wird für dich zum Volk reden. Und nimm deinen Stab in die Hand. Mit ihm wirst du Wunder tun. Und nun geh!“

(Jahwe (gesprochen „Jachwe“, von hebräisch hájah = sein, heißt so viel wie „da sein für“ )







Die „Zehn Gebote“





Dann sprach Gott alle diese Worte:



Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgend etwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, Enkeln und Urenkeln; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

Denke an den Sabbat1): Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du nicht, deine Kinder nicht, deine Sklaven nicht, dein Vieh nicht und auch nicht der Ausländer, der in deinem Stadtbereich Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazu gehört. Am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

Du sollst nicht morden.

Du sollst nicht die Ehe brechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen, nicht nach seiner Frau, seinen Sklaven, seinem Kind, seinem Vieh oder nach irgend etwas, das deinem Nächsten gehört.



(Aus der Bibel, Exodus, zweites Buch Mose, Kapitel 20)



1) Hebräisch „schabát“ heißt „abschneiden“, „aufhören“ oder „ruhen“. Der Ruhetag hat religiöse Gründe - man erkennt damit Gott an - und auch soziale Gründe, denn sogar Sklaven durften ruhen.





Paulus verbreitet das Evangelium



Paulus 1 (Der Märtyrer Stephanus)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 6 und 7)



Nachdem Jesus am Kreuz hingerichtet worden war, danach wieder auferstanden und vor den Augen seiner Jünger in den Himmel verschwunden war, bildeten sich immer mehr Gruppen, die an Jesus glaubten. Solche Leute nannte man später Christen. Sie fingen an, von Jesus zu erzählen und andere von ihm zu überzeugen.

Ein solcher Christ war auch Stephanus. Er predigte davon, dass Jesus auferstanden war. Das hörten die frommen Juden in Jerusalem gar nicht gern, denn für sie war alles, was von Jesus kam, Gotteslästerung. Sie stellten Stephanus vor ein Gericht. Aber Stephanus erklärte den Richtern: „Ihr seid nicht besser als eure Vorfahren. Die haben auch jeden wirklichen Gottesboten verfolgt und viele getötet. Das habt ihr auch gemacht, denn Jesus war Gottes Menschensohn!“

Da wurden die frommen Juden und die Richter wütend. Sie schrieen: „Du bist ein Gotteslästerer!“ und trieben Stephanus vor die Stadt. Dort stellten sie Stephanus an die Stadtmauer und bewarfen ihn so lange mit Steinen, bis er tot war. Stephanus schrie zum Himmel: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Dann starb er.

So war Stephanus der erste Märtyrer, also der erste, der für den christlichen Glauben starb.

Bevor die Männer Steine sammelten und damit warfen, zogen sie ihre Überkleider aus und legten sie auf einen Haufen. Ein junger Mann stand dabei und passte auf die Kleider auf. Er hieß Saulus und fand es richtig, dass Stephanus als Gotteslästerer getötet wurde.



Paulus 2 (Die Bekehrung des Saulus)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 9)

Saulus war ein frommer Jude und glaubte an Gott, aber nicht an Jesus. Er sagte zum Hohen Rat in Jerusalem: „Hier in Jerusalem haben wir nun schon viele Christen gefangen. Aber in anderen Städten und Ländern treiben sie noch ihr Unwesen! Gebt mir ein paar bewaffnete Leute mit und eine Vollmacht, damit ich nach Damaskus reise und dort nach Christen suche, die ich fangen und gefesselt herbringen will.“ Das hörten die Ratsmitglieder gern. Sie gaben Saulus, was er wollte. Saulus machte sich also mit seinen Leuten auf den weiten Weg nach Damaskus.

Kurz vor der Stadt Damaskus stürzte Saulus plötzlich zu Boden, sah ein grelles Licht vom Himmel und hörte eine Stimme: „Saul, warum verfolgst du mich?“

Saul fragte entsetzt: „Wer bist du?“

Da antwortete die Stimme: „Ich bin Jesus, den du verfolgst. Geh in die Stadt. Da wird man dir sagen, was du tun sollst.“

Die Männer, die mit Saulus waren, hörten die Stimme, aber von dem Licht sahen sie nichts. Saulus stand mühsam wieder auf und musste feststellen, dass er plötzlich blind geworden war. Er sah nichts mehr und musste sich von den Männern in die Stadt führen lassen.

In der Stadt wohnte aber ein frommer Christ, der Hananias hieß. Er hatte einen Traum, in dem Jesus zu ihm redete: "Steh auf, Hananias, und gehe in die Gerade Straße zu dem Haus von Judas. Bei ihm wohnt ein Mann, der Saulus von Tarsus heißt.

Da antwortete Hananias im Traum zu Jesus: „Herr, ich habe von diesem Saulus gehört. Das ist ein ganz böser Mensch, der alle gefangen nehmen soll, die an dich glauben!“

Doch Jesus antwortete: „Geh nur hin; denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug. Er soll meinen Namen vor Ungläubige und vor Könige tragen und auch vor das Volks Israel.“

Da stand Hananias auf und ging hin, wie ihm gesagt wurde. Und er fand den blinden Saulus, legte ihm die Hände auf und betete für ihn. Da konnte Saulus wieder sehen, essen und trinken. Er ließ sich von Hananias taufen.

Saulus fing sofort an, von Jesus zu predigen. Er konnte so überzeugend reden, dass viele Menschen zu Christen wurden.

Paulus 3 (Paulus wird Apostel der Heiden)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 12 bis 14)

Saulus kam von Damaskus wieder nach Jerusalem und wollte sich Jesus’ Jüngern und den anderen Christen anschließen. Aber die wollten ihm zuerst nicht glauben, dass aus einem schlimmen Christenfeind plötzlich ein Christenfreund geworden sein soll. Mit der Zeit konnte Saulus aber die anderen Christen überzeugen.

Saulus nannte sich nun nicht mehr Saulus, sondern Paulus. Das war sein römischer Name. Er war nämlich ein römischer Bürger, weil schon sein Vater römischer Bürger war.

Schon vor 2000 Jahren gab es nicht nur in Palästina, sondern in vielen anderen Ländern Juden1), im ganzen römischen Reich und sogar in Rom selbst2). Paulus wollte nun wieder in andere Länder ziehen, aber diesmal nicht, um Christen zu fangen, sondern um die Juden zu Christen zu machen, also von Jesus zu überzeugen. Paulus reiste zuerst in den Libanon, dann nach Zypern und weiter in die Provinz Asia, die heute Türkei heißt. Überall redete er öffentlich mit großer Überzeugungskraft, und viele Menschen ließen sich taufen, um ihren Glauben an Jesus zu zeigen. Viele andere Juden aber wollten davon nichts hören.

Eigentlich hatte Paulus das Ziel, in den fremden Ländern nur andere Juden von Jesus zu überzeugen. Aber viele Menschen, die keine Juden waren und bis dahin an heidnische Götter glaubten, hörten ihm zu und ließen sich taufen. So wurden durch Paulus viele Menschen zu Christen, die vorher gar nicht an Gott geglaubt hatten.

Als Paulus und seine Freunde am Ende der Reise nach Jerusalem zurück kamen, erzählten sie alles Petrus und den anderen Jüngern. Die Christengemeinde in Jerusalem hielt einen großen Rat, ob es wohl richtig sein könne, dass auch Menschen mit fremdem Glauben zu Christen getauft werden können.

Unter der Leitung von Petrus wurde entschieden:

1. Ja, alle Menschen können Christen werden, denn Jesus ist für alle Menschen auf die Welt gekommen und gestorben, auch für die in den fernsten Ländern.

2. Christen, die vorher keine Juden waren, brauchen sich nicht an die Gesetze von Mose zu halten und dürfen auch ohne das Christen sein.



Paulus 4 (Paulus kommt nach Europa)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 16 bis 18)



Paulus unternahm eine zweite Reise in die Gegend, die wir heute Türkei nennen. Dort hatte er einen Traum, dass er nach Europa3) fahren sollte. Er bestieg also ein Schiff und fuhr nach Makedonien. Dort kam er in die Stadt Philippi, in der viele römische Bürger lebten. Die wenigen Juden hatten dort kein eigenes Gebetshaus, sondern beteten am Fluss.

In Philippi gab es eine geistig behinderte Sklavin, die ihrem Herren viel Geld einbrachte. Sie schrie nämlich immer etwas, und die Leute bezahlten dafür, weil sie glaubten, sie könne die Zukunft vorhersagen. Jeden Tag, wenn Paulus zum Fluss ging, lief diese Frau hinter ihm her und schrie: „Diese Leute sind Diener des höchsten Gottes! Sie zeigen euch den Weg zur Rettung!“ Auf die Dauer fühlte sich Paulus von dem Geschrei gestört, und er drehte sich zu der Frau um und heilte sie im Namen von Jesus Christus. Von da an war die Sklavin wieder gesund.

Darüber wurde der Herr der Sklavin sehr wütend, weil er nun nicht mehr so viel Geld mit ihr verdienen konnte. Seine Söhne und er packten Paulus und brachten ihn vor die Obersten der Stadt: „Dieser Mann hier will neue Sitten einführen, die gegen die römische Ordnung sind!“ behaupteten sie. Die Obersten befahlen, Paulus mit einem Stock verprügeln zu lassen. Danach ließen sie ihn ins Gefängnis sperren.

Mitten in der Nacht betete Paulus so laut, dass alle anderen im Gefängnis es hören konnten. Plötzlich gab es ein Erdbeben, und die Mauern des Gefängnisses zerbrachen. Paulus hätte fliehen können, aber er tat es nicht. Am nächsten Morgen sprach sich die Nachricht von dem Erdbeben schnell herum. Die Obersten befahlen, Paulus frei zu lassen. Aber Paulus sagte: „Ich bin ein römischer Bürger, und ihr habt mich ohne Prozess und Urteil einfach prügeln lassen, was ihr nicht dürft. Die Obersten sollen herkommen und mich um Entschuldigung bitten!“

Als die Obersten hörten, dass Paulus römischer Bürger war, erschraken sie. Sie gingen zum Gefängnis, entschuldigten sich, ließen Paulus ärztlich behandeln und führten ihn selbst aus dem Gefängnis heraus.

Danach reiste Paulus weiter. Unter anderem kam er nach Thessaloniki, nach Athen, nach Korinth4) und schließlich über Ephesus5) in Asien wieder nach Jerusalem.



Paulus 5 (Paulus wird verhaftet)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 21 bis 26)

Nach seiner dritten großen Reise kam Paulus zurück nach Jerusalem und ging in den Heiligen Tempel. Dort sahen ihn Juden, die aus anderen Ländern zum Tempel nach Jerusalem gereist waren. Sie kannten Paulus von seinen großen Reisen und schrieen laut: „Das ist der Gotteslästerer, der vor fremden Völkern gegen unser Gesetz predigt! Er bringt sogar Ausländer in den Heiligen Tempel!“ Sie drängten Paulus aus dem Tempel hinaus. Draußen gab es einen Tumult und fast eine Schlägerei. Die römische Polizei griff sofort ein, verhaftete Paulus und brachte ihn vor den römischen Stadtkommandanten6).

Der Kommandant wollte Paulus auspeitschen lassen, um von ihm die Wahrheit über den Tumult heraus zu bekommen. Aber Paulus sagte: „Dürft ihr einen römischen Bürger auspeitschen lassen?“ Der Kommandant fragte ihn: „Hast du viel Geld dafür bezahlt?“ - „Nein“, sagte Paulus, „ich bin römischer Bürger von Geburt an.“ Nun wusste der Kommandant nicht weiter. Weil er Ruhe in der Stadt Jerusalem haben wollte, ließ er Paulus in der Nacht von einigen Soldaten nach Cäsarea bringen zu seinem Chef, dem römischen Statthalter7) Felix.

Felix ließ Paulus ins Gefängnis bringen, aber er erlaubte, dass seine Freunde ihn besuchten. Die Juden klagten ihn an, aber es gab kein wirkliches Verbrechen, was sie Paulus vorwerfen konnten. Felix ließ Paulus sehr lange im Gefängnis und unterhielt sich oft mit ihm. Er wusste, dass Paulus unschuldig war, aber er wollte ihn auch nicht aus dem Gefängnis frei lassen, weil er heimlich dachte, Paulus würde ihm irgendwann Geld für die Freilassung anbieten8). Aber das tat Paulus nicht.

Zwei Jahre später setzte der Kaiser den Statthalter Felix ab und ernannte einen neuen Statthalter: Porzius Festus. Der fand Paulus noch immer im Gefängnis und wollte den Prozess nun endlich ordentlich zu Ende bringen. Er fragte Paulus: „Du bist doch Jude. Es gibt eine Anklage gegen dich von den Juden in Jerusalem. Soll ich dich nach Jerusalem bringen und dort vor ein jüdisches Gericht stellen lassen?“ Paulus antwortete: „Du weißt genau, dass ich nichts Unrechtes getan habe. Ich bin römischer Bürger und darf nur vor ein kaiserliches Gericht gestellt werden!“

Gut“, beschloss Festus, „dann schicke ich dich eben zum Kaiser nach Rom. Der soll entscheiden“.



Paulus 6 (Paulus fährt nach Rom)

(Aus dem Bericht des Lukas, Apostelgeschichte Kapitel 16 bis 18)

Zusammen mit einigen Freunden und mehreren Soldaten als Bewachung sollte Paulus nach Rom geschickt werden. Dazu musste man ein Schiff finden, das gerade mit Waren und Passagieren auf dem Weg nach Rom war. Ein solches Schiff war auch bald gefunden. Es fuhr aber nicht direkt nach Rom, sondern steuerte viele Häfen unterwegs an, um Waren zu löschen und zu laden.

Die Winde waren aber ungünstig, so dass man mit dem Schiff nur sehr langsam voran kam. Es war schon Herbst geworden, und im Winter ist das Reisen auf dem Meer gefährlich. Das Schiff war noch nicht weiter als bis zur Insel Kreta gekommen. Paulus sagte zu dem Hauptmann der Soldaten: „Ich sehe voraus, dass eine Weiterreise zu großen Gefahren führt. Wir sollten hier auf Kreta überwintern.“ Der Kapitän wollte auch wirklich auf Kreta überwintern, aber in einem besseren Hafen. Deshalb fuhr ein noch einmal los.

Kaum war das Schiff auf dem Meer, kam ein heftiger Sturm aus Nordost, der das Schiff von der Insel weg trieb. Der Sturm war so heftig, dass man nichts tun konnte. Zwei Wochen jagte der Sturm das Schiff über das Meer. Es waren 276 Menschen an Bord, und alle hatten große Angst. Aber Paulus beruhigte sie: „Mir hat der Engel Gottes heute Nacht gesagt, dass unser Schiff verloren geht, wir aber alle gerettet werden.“ Und genauso kam es: Das Schiff zerbrach an einer weit entfernten Insel. Alle Menschen kamen ans Ufer und wurden von den Bewohnern gerettet. Die Insel heißt Malta.

Als im nächsten Frühling ein Schiff aus Ägypten Malta ansteuerte, fuhren die Soldaten mit Paulus und seinen Freunden weiter nach Rom.

Im Rom durfte Paulus eine eigene Wohnung haben, die seine Freunde ihm besorgten. Es war immer ein Soldat als Wache bei ihm. Zwei Jahre lang besuchten viele Juden aus Rom Paulus in seiner Wohnung und hörten ihm zu. Damit ist der Bericht des Lukas zu Ende. Was später aus Paulus wurde, ist uns unbekannt.

Aber Paulus war es, der durch seine großen Reisen und durch seine vielen Briefe den Glauben an Jesus Christus viel weiter verbreitete als alle anderen Apostel.

(Immer, wenn Paulus Zeit dazu hatte, also besonders, wenn er irgendwo im Gefängnis saß, schrieb er lange Briefe an die vielen Gemeinden, die er auf seinen Reisen besucht hatte oder besuchen wollte. Nur wenige seiner Briefe sind uns bis heute erhalten geblieben: Je zwei Briefe an die Gemeinden in Korinth und in Thessaloniki, je ein Brief an die Gemeinden in Rom, Ephesus, Philippi, Kolossä und Galatien 9) und Briefe an seine Freunde Timotheus, Titus und Philemon.)

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1) Juden waren damals die einzigen Menschen, die nicht an viele Götter, sondern nur an einen einzigen Gott glaubten, der die ganze Welt gemacht hat. Sie leben nach den Gesetzen von Mose. Das Zentrum der Juden war Jerusalem.

2) Heute heißen die Ländern z.B. Syrien, Irak, Zypern, Türkei, Griechenland, Italien, Spanien, Tunesien, Ägypten, aber damals, als Paulus lebte, war alles das römische Reich.

3) Alle Orte, die Paulus auf dieser Reise in Europa besuchte, gehören heute zu Griechenland.

4) Schlage alle Orte im Atlas nach! Es sind heute immer noch bedeutende Städte.

5) Was früher „Asien“ hieß, ist heute die Türkei.

6) Chef der römischen Soldaten in Jerusalem

7) Der Statthalter vertritt den Kaiser in einem entfernten Landesteil, hier in Palästina.

8) Der Statthalter war also bestechlich.

9) Gegend bei Ankara







Jahrgang 9/10: Der Islam



Die fünf Säulen des Islam

Im Islam werden von den Gläubigen fünf Formen des Dienstes an Gott gefordert. Man nennt sie auch die „Fünf Säulen des Islam“.

Erstens: Das Glaubensbekenntnis („Kalima“)

Ein Muslim bekennt sich zu seinem Glauben mit Worten, die übersetzt etwa lauten: „Niemand ist anbetungswürdig außer dem einen Gott, und Mohammed ist Gottes Prophet.“ Die Worte allein genügen nicht, sondern ein gläubiger Muslim bekennt sich stets auch in dem, was er tut, zu Gott und folgt dem Propheten nach.

Zweitens: Das Gebet („Salát“)

Fünfmal am Tag, zu festgesetzten Zeiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, betet ein gläubiger Muslim. Dafür unterbricht er die Arbeit und alle anderen Verrichtungen. Vor dem Gebet muss er sich waschen. Ein kleiner Gebetsteppich, den ein Muslim bei sich hat, wird in die Himmelsrichtung ausgerollt, in der die Stadt Mekka liegt. Auf diesem Teppich wird nach einem vorgeschriebenen Bewegungsablauf teilweise stehend, teilweise kniend gebetet. Gesprochen werden verschiedene Suren aus dem Koran, auf jeden Fall aber die erste. Und immer wieder bekennt man: „Gott ist der Größte!“ und „Gepriesen sei mein Herr, der Größte!“

Drittens: Das Fasten („Saum“)

Einmal im Jahr, im Monat „Ramadan“, fasten alle erwachsenen Muslime zu Ehren Gottes, wenn sie gesundheitlich dazu in der Lage sind. Sie dürfen vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang nicht essen und trinken, auch nicht rauchen. Vorher und nachher muss natürlich gegessen werden. Das Essen nach Sonnenuntergang wird mit vielen anderen Menschen gemeinsam, mindestens aber mit der ganzen Familie, eingenommen. Am Ende des Monats Ramadan wird im Islam ein großes Familienfest, das „Fastenbrechen“, gefeiert. Die Monate im islamischen Kalender richten sich nach dem Mondumlauf und nicht nach dem Erdumlauf. Daher verschiebt sich der Monat Ramadan jedes Jahr um elf Tage und wandert langsam durch alle Jahreszeiten.

Viertens: Die Pilgerfahrt nach Mekka („Hadsch“)

Einmal in seinem Leben soll jeder gläubige Muslim zum zentralen Heiligtum, der Ka’aba, nach Mekka fahren, wenn er dazu körperlich und finanziell in der Lage ist. Die Pilgerfahrt muss im Monat „Zu I-Hidscha“ stattfinden. In Mekka angekommen gibt es für den Muslim streng festgelegte Rituale, die er einhalten muss. Dazu gehören Vorbereitung, Reinigung und Heiligung der Person, siebenfache Umrundung der Ka’aba an zwei verschiedenen Tagen, große Wanderungen zum Berg Arafat (25 km), nach Maschar und nach Mina und viele Gebete. Die Pilgerfahrt dauert zwölf Tage. Meistens bleiben die Pilger dann noch länger, um mit Gläubigen aus aller Welt zu sprechen.

Fünftens: Das Almosen („Zakat“)

Jeder Muslim ist verpflichtet, aus seinem „Überfluss“ Almosen für Arme zu spenden. In muslimischen Staaten gibt es ganz bestimmte Steuerfestsetzungen. Das Geld wird dann für soziale Zwecke ausgegeben. In anderen Staaten, in denen Kirche und Religion getrennt sind, organisieren die Muslime ihre Spenden und deren Verwendung selbst.



Der Koran

Der Koran (genauer Qur’an, aus dem Arabischen nur schwer in lateinische Schrift übertragbar) ist das heilige Buch des Islam. Der Text wurde von Mohammed mündlich an seine Anhänger weitergegeben, die ihn auswendig lernten. Erst nach Mohammeds Tod wurde der Koran als Buch aufgeschrieben.

Inhaltlich gibt es im Koran keine zusammenhängenden Geschichten, keine zeitliche Reihenfolge und keine geschlossenen Themen, wie das in den meisten Büchern – auch z.B. der Bibel – üblich ist, sondern der Text springt ständig von einem Thema zum anderen, von einer Zeit zur anderen. Aussagen zum selben Thema findet man vielen verschiedenen Stellen im Koran.

Deshalb sind die Suren (das sind die Kapitel) im Koran auch nicht thematisch geordnet, sondern einfach nach ihrer Länge sortiert. Die Sura 1 ist sehr kurz, eine Art Einleitung zum Koran, und enthält das Grundbekenntnis zu Gott (arabisch: Allah). Die Sura 2 ist mit 286 einzelnen Versen (arabisch: Aya) das längste Kapitel, dann folgt das zweitlängste usw. bis zur kürzesten Sura.

Die meisten Verse handeln davon, dass es nur einen allmächtigen, allwissenden und verzeihenden Gott gibt, und alle Menschen diesen Gott fürchten und seinen Anordnungen folgen sollen, um nach dem Tod ins Paradies zu gelangen.

An etlichen Stellen im Koran wird darauf hingewiesen, was ein gläubiger Mensch tun soll: Das Gebet verrichten, Almosensteuer (arabisch: Zakah) zahlen und zu bestimmten Zeiten fasten.

Wenn im Koran auf Personen und Gegebenheiten aus der Vergangenheit Bezug genommen wird, handelt es sich immer um Personen und Geschichten, die auch aus der Bibel bekannt sind. Das Alte Testament mit Adam, Abraham, Jakob, Mose und der Geschichte des Volkes Israel kommt im Koran genauso vor wie das Neue Testament mit Johannes, dem Täufer, und Jesus. Die Bibel wird im Koran als von Gott gegebene Wahrheit dargestellt, die einzelnen Personen bis hin zu Jesus als von Gott gesandte Propheten, auf die die Menschen hören sollen. Dass Jesus allerdings „Gottes Sohn“ sein soll, wird heftig abgelehnt, da es nur einen Gott gibt, der keine „Familie“ wie die Menschen haben kann.

Da der gesamte Koran auf Mohammed zurück geht und nicht von unterschiedlichen Autoren zu unterschiedlichen Zeiten erzählt und aufgeschrieben wurde, wirkt er insgesamt als sehr einheitliches, literarisches Werk.



Sura 1

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten ,

dem Allerbarmer, dem Barmherzigen ,

dem Herrscher am Tage des Gerichts!

Dir allein dienen wir, und Dich allein bitten wir um Hilfe.

Führe uns den geraden Weg ,

den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, die Deinen Zorn erregt haben, und nicht den Weg der Irregehenden.



Suren 1, 2, 19 und 76



Sura 1

1 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

2 Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten ,

3 dem Allerbarmer, dem Barmherzigen ,

4 dem Herrscher am Tage des Gerichts!

5 Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.

6 Führe uns den geraden Weg ,

7 den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht (den Weg) derer, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht (den Weg) der Irregehenden.



 



Sura 2

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

1 Alif Lam Mim.

2 Dies ist (ganz gewiss) das Buch (Allahs), das keinen Anlass zum Zweifel gibt, (es ist) eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen ,

3 die an das Verborgene glauben und das Gebet verrichten und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben ,

4 und die an das glauben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen.

5 Diese folgen der Leitung ihres Herrn und diese sind die Erfolgreichen.

6 Wahrlich, denen, die ungläubig sind, ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht warnst: sie glauben nicht.

7 Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier; ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil sein.

8 Und manche Menschen sagen: "Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag", doch sie sind keine Gläubigen.

9 Sie versuchen, Allah und die Gläubigen zu betrügen, und doch betrügen sie nur sich selbst, ohne dass sie dies empfinden.

10 In ihren Herzen ist eine Krankheit, und Allah mehrt ihre Krankheit, und für sie ist eine schmerzliche Strafe dafür (bestimmt), dass sie logen.

11 Und wenn ihnen gesagt wird: "Stiftet kein Unheil auf der Erde", so sagen sie: "Wir sind doch die, die Gutes tun."

12 Gewiss jedoch sind sie die, die Unheil stiften, aber sie empfinden es nicht.

13 Und wenn ihnen gesagt wird: "Glaubt wie die Menschen geglaubt haben", sagen sie: "Sollen wir etwa wie die Toren glauben?" Gewiss jedoch sind sie selbst die Toren, aber sie wissen es nicht.

14 Und wenn sie mit den Gläubigen zusammentreffen, so sagen sie: "Wir glauben". Wenn sie aber mit ihren Satanen allein sind, sagen sie: "Wir sind ja mit euch; wir treiben ja nur Spott."

15 Allah verspottet sie und lässt sie weiter verblendet umherirren.

16 Diese sind es, die das Irregehen gegen die Rechtleitung eingetauscht haben, doch ihr Handel brachte ihnen weder Gewinn, noch werden sie rechtgeleitet.

17 Ihr Beispiel ist dem Beispiel dessen gleich, der ein Feuer anzündet; und als es nun alles um ihn herum erleuchtet hatte, ließ Allah ihr Licht verschwinden und ließ sie in Finsternissen zurück, und sie sahen nichts ,

18 taub, stumm und blind; und so kehrten sie nicht um.

19 Oder (ihr Beispiel ist) gleich (jenen bei) einem Regenguss vom Himmel, voller Finsternisse, Donner und Blitz; sie stecken ihre Finger in ihre Ohren in Todesangst vor den Donnerschlägen. Und Allah hat die Ungläubigen in Seiner Gewalt.

20 Der Blitz raubt ihnen beinahe ihr Augenlicht: Sooft er ihnen Licht gibt, gehen sie darin voran, und wenn es dunkel um sie wird, so bleiben sie stehen. Und wenn Allah wollte, hätte Er ihnen gewiss Gehör und Augenlicht genommen. Wahrlich, Allah ist über alle Dinge Mächtig.

21 O ihr Menschen, dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, damit ihr gottesfürchtig sein möget ,

22 Der euch die Erde zu einer Ruhestätte und den Himmel zu einem Bau gemacht hat und vom Himmel Wasser hernieder sandte und dadurch Früchte als Gabe für euch hervorbrachte, darum setzt Allah nichts gleich, wo ihr doch wisset.

23 Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir auf Unseren Diener herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura gleicher Art herbei und beruft euch auf eure Zeugen außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid.

24 Und wenn ihr es aber nicht tut - und ihr werdet es bestimmt nicht tun - so fürchtet das Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind; es ist für die Ungläubigen vorbereitet.

25 Und verkünde die frohe Botschaft denjenigen, die glauben und Gutes tun, auf dass ihnen Gärten zuteil werden, in deren Niederungen Bäche fließen; und sooft sie eine Frucht daraus bekommen, sagen sie: "Das ist doch das, was wir schon früher zu essen bekamen." Doch ihnen wird nur Ähnliches gegeben. Und ihnen gehören darin Gattinnen vollkommener Reinheit und sie werden ewig darin bleiben.

26 Wahrlich, Allah schämt sich nicht, irgendein Gleichnis zu prägen mit einer Mücke oder mit etwas darüber. Nun diejenigen, die glauben, wissen, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Diejenigen aber, die ungläubig sind, sagen: "Was wollte denn Allah mit einem solchen Gleichnis?" Er führt damit viele irre und leitet viele auch damit recht. Doch die Frevler führt Er damit irre,

27 die den Bund Allahs brechen, nachdem dieser geschlossen wurde, und die zerreißen, was nach Allahs Gebot zusammengehalten werden soll, und Unheil auf der Erde anrichten. Diese sind die Verlierer.

28 Wie könnt ihr Allah leugnen, wo ihr doch tot waret und Er euch lebendig machte und euch dann sterben lässt und euch dann (am Jüngsten Tag) lebendig macht, an dem ihr zu Ihm zurückkehrt?

29 Er ist es, Der für euch alles auf der Erde erschuf; alsdann wandte Er Sich den Himmeln zu und richtete sie zu sieben Himmeln auf; und Er ist aller (Dinge) kundig.

30 Und als dein Herr zu den Engeln sprach: "Wahrlich, Ich werde auf der Erde einen Nachfolger einsetzen", sagten sie: "Willst Du auf ihr jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo wir doch Dein Lob preisen und Deine Herrlichkeit rühmen?" Er sagte: "Wahrlich, Ich weiß, was ihr nicht wisset."

31 Und Er brachte Adam alle Namen bei, dann brachte Er diese vor die Engel und sagte: "Nennt mir die Namen dieser Dinge, wenn ihr wahrhaftig seid!"

32 Sie sprachen: "Gepriesen seiest Du. Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast; wahrlich, Du bist der Allwissende, der Allweise."

33 Er sprach: "O Adam, nenne ihnen ihre Namen!" Und als er ihnen ihre Namen nannte, sprach Er: "Habe Ich nicht gesagt, dass Ich das Verborgene der Himmel und der Erde kenne, und dass Ich kenne, was ihr offenbart und was ihr verborgen gehalten habt."

34 Und als Wir zu den Engeln sprachen: "Werft euch vor Adam nieder", da warfen sie sich nieder bis auf Iblis; er weigerte sich und war hochmütig. Und damit wurde er einer der Ungläubigen.

35 Und Wir sprachen: "O Adam, verweile du und deine Gattin im Garten und esset uneingeschränkt von seinen Früchten, wo immer ihr wollt! Kommt jedoch diesem Baum nicht nahe, sonst würdet ihr zu den Ungerechten gehören."

36 Doch Satan ließ sie dort straucheln und brachte sie aus dem Zustand heraus, in dem sie waren. Da sprachen Wir: "Geht (vom Paradies) hinunter! Der eine von euch sei des anderen Feind. Und ihr sollt auf der Erde Wohnstätten und Versorgung auf beschränkte Dauer haben."

37 Da empfing Adam von seinem Herrn Worte, worauf Er ihm verzieh; wahrlich, Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.

38 Wir sprachen: "Geht hinunter von hier allesamt! Und wenn dann zu euch Meine Rechtleitung kommt, brauchen diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, weder Angst zu haben, noch werden sie traurig sein."

39 Diejenigen aber, die ungläubig sind und Unsere Zeichen für Lüge erklären, werden Bewohner des Feuers sein, in dem sie auf ewig verweilen sollen.

40 O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, die Ich euch erwiesen habe und erfüllt euer Versprechen Mir gegenüber, so erfülle Ich Mein Versprechen euch gegenüber. Und Mich allein sollt ihr fürchten.

41 Und glaubt an das, was Ich als Bestätigung dessen herabgesandt habe, was bei euch ist, und seid nicht die ersten, die dies verleugnen! Und tauscht Meine Zeichen nicht ein gegen einen geringen Preis, und Mir allein gegenüber sollt ihr ehrfürchtig sein.

42 Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr (sie) doch kennt.

43 Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Zakah und verneigt euch mit den Sich-Verneigenden.

44 Wollt ihr den Menschen Aufrichtigkeit gebieten und euch selbst vergessen, wo ihr doch das Buch lest! Habt ihr denn keinen Verstand?

45 Und helft euch durch Geduld und Gebet; dies ist wahrlich schwer, außer für Demütige ,

46 welche es ahnen, dass sie ihrem Herrn begegnen und dass sie zu Ihm heimkehren werden.

47 O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, mit der Ich euch begnadete und (denkt daran,) dass Ich euch allen Welten vorgezogen habe.

48 Und meidet den Tag, an dem keine Seele für eine andere bürgen kann und von ihr weder Fürsprache noch Lösegeld angenommen wird; und ihnen wird nicht geholfen.

49 Und denkt daran, dass Wir euch vor den Leuten des Pharao retteten, die euch schlimme Pein zufügten, indem sie eure Söhne abschlachteten und eure Frauen am Leben ließen. Darin lag eine schwere Prüfung von eurem Herrn.

50 Und denkt daran, dass Wir für euch das Meer teilten und euch retteten, während Wir die Leute des Pharao vor euren Augen ertrinken ließen.

51 Und denkt daran, dass Wir Uns mit Moses vierzig Nächte verabredeten, als ihr dann hinter seinem Rücken das Kalb nahmt und damit Unrecht begingt.

52 Alsdann vergaben Wir euch, auf dass ihr dankbar sein möget.

53 Und denkt daran, dass Wir Moses das Buch gaben, sowie die Unterscheidung, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget.

54 Und da sagte Moses zu seinen Leuten: "O meine Leute! Ihr habt auf euch selbst eine schwere Schuld geladen, indem ihr euch das Kalb nahmt; so kehrt reumütig zu eurem Schöpfer zurück und tötet selbst eure Schuldigen. Dies ist für euch besser bei eurem Schöpfer." Alsdann vergab Er euch; wahrlich, Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.

55 Und als ihr sagtet: "O Moses! Wir werden dir gewiss nicht glauben, bis wir Allah unverhüllt sehen", da traf euch der Blitzschlag, während ihr zuschautet.

56 Dann erweckten Wir euch wieder nach eurem Tode, auf dass ihr dankbar sein möget ,

57 und Wir ließen die Wolken über euch Schatten werfen und sandten euch Manna und Wachteln herab: "Esset von den guten Dingen, die Wir euch gegeben haben"; sie schadeten Uns aber nicht; vielmehr schadeten sie sich selbst.

58 Und Wir sagten: "Tretet ein in diese Stadt und esset von dort, wo immer ihr wollt nach Herzenslust, und tretet durch das Tor ein, indem ihr euch niederwerft und sagt: Vergebung!, auf dass Wir euch eure Missetaten vergeben. Und Wir werden den Rechtschaffenen mehr geben."

59 Doch die Ungerechten vertauschen das Wort mit einem, das ihnen nicht gesagt wurde. Da sandten Wir auf die Ungerechten eine Strafe vom Himmel herab, weil sie gefrevelt hatten.

60 Und als Moses für sein Volk um Wasser bat, da sagten Wir: "Schlag mit deinem Stock auf den Felsen." Da sprudelten aus ihm zwölf Quellen heraus. So kannte jeder Stamm seine Trinkstelle. "Esset und trinkt von dem, was Allah euch gegeben hat, und richtet auf Erden kein Unheil an."

61 Und als ihr sagtet: "O Moses, wir können uns mit einer einzigen Speise nicht mehr zufrieden geben. Bitte also deinen Herrn für uns, dass Er uns (Speise) von dem hervorbringe, was die Erde wachsen lässt, (von) Kräutern, Gurken, Knoblauch, Linsen und Zwiebeln!" Da sagte er: "Wollt ihr etwa das, was geringer ist, in Tausch nehmen für das, was besser ist? Geht doch zurück in eine Stadt. Dort werdet ihr das erhalten, was ihr verlangt!" Und Schande und Elend kamen über sie und sie verfielen dem Zorn Allahs. Dies (geschah deshalb), weil sie immer wieder die Zeichen Allahs leugneten und die Propheten zu Unrecht töteten; dies (geschah), weil sie sich auflehnten und immer wieder übertraten.

62 Wahrlich, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.

63 Und als Wir mit euch einen Bund schlossen und über euch den Berg emporragen ließen (und zu euch sagten): "Haltet fest an dem, was Wir euch gebracht haben, und gedenkt dessen, was darin enthalten ist; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig sein;"

64 da habt ihr euch abgewandt; und wenn nicht die Gnade Allahs und Seine Barmherzigkeit über euch gewesen wären, so wäret ihr gewiss unter den Verlierenden gewesen.

65 Und gewiss habt ihr diejenigen unter euch gekannt, die das Sabbat-Gebot brachen. Da sprachen Wir zu ihnen: "Werdet ausgestoßene Affen."

66 Und Wir machten dies zu einem warnenden Beispiel für alle Zeiten und zu einer Lehre für die Gottesfürchtigen.

67 Und als Moses zu seinem Volk sagte: "Wahrlich, Allah befiehlt euch, eine Kuh zu schlachten", sagten sie: "Willst du dich über uns lustig machen?" Er sagte: "Allah bewahre mich davor, einer der Unwissenden zu sein."

68 Sie sagten: "Bitte für uns deinen Herrn, dass Er uns erkläre, wie sie sein soll." Er sagte: "Wahrlich, Er sagt, sie soll eine Kuh sein, die nicht zu alt und nicht zu jung ist, sondern ein Alter dazwischen hat. So tut das, was euch befohlen wird."

69 Sie sagten: "Rufe für uns deinen Herrn an, dass Er uns erkläre, welche Farbe sie haben soll." Er (Moses) sagte: "Wahrlich, Er sagt, es soll eine gelbe Kuh sein von lebhafter Farbe, die die Schauenden erfreut."

70 Sie sagten: "Rufe für uns deinen Herrn an, dass Er uns erkläre, wie sie sein soll. Für uns sind die Kühe einander ähnlich; und wenn Allah will, werden wir gewiss rechtgeleitet sein!"

71 "Er (Moses) sagte: ""Wahrlich, Er sagt, es soll eine Kuh sein, die nicht abgerichtet ist, die weder den Boden pflügt noch den Acker bewässert, makellos, ohne jeglichen Flecken."" Da sagten sie: ""Jetzt bist du mit der Wahrheit gekommen."" So schlachteten sie sie, und beinahe hätten sie es nicht getan."

72 Und als ihr jemanden getötet und darüber untereinander gestritten hattet, da sollte Allah ans Licht bringen, was ihr verborgen hieltet.

73 "Da sagten Wir: ""Berührt ihn mit einem Stück von ihr!"" So bringt Allah die Toten wieder zum Leben und zeigt euch Seine Zeichen; vielleicht werdet ihr es begreifen."

74 Sodann verhärteten sich eure Herzen, so dass sie wie Steine wurden oder noch härter. Es gibt doch Steine, aus denen Bäche hervorsprudeln, und es gibt auch welche unter ihnen, die bersten und aus denen Wasser herausfließt. Und es gibt welche unter ihnen, die hernieder stürzen aus Furcht vor Allah. Und Allah ist eures Tuns nicht achtlos.

75 Verlangt ihr denn, dass sie euch glauben, wo doch eine Schar von ihnen das Wort Allahs bereits gehört und es dann, nachdem sie es begriffen hatten, bewusst verfälschten?

76 "Und wenn sie mit denen zusammentreffen, die glauben, so sagen sie: ""Wir glauben"". Und wenn sie aber untereinander allein sind, sagen sie: ""Sprecht ihr zu ihnen über das, was Allah euch eröffnet hat, damit sie es vor eurem Herrn als Argument gegen euch verwenden? Begreift ihr denn nicht?"""

77 Als ob sie nicht wüssten, dass Allah weiß, was sie verheimlichen und was sie kundtun!

78 Es gibt Ungelehrte unter ihnen, die das Buch nicht kennen, sondern nur Wunschvorstellungen; und sie stellen nichts anderes als Vermutungen an.

79 "Doch wehe denen, die das Buch mit ihren eigenen Händen schreiben und dann sagen: ""Dies ist von Allah"", um dafür einen geringen Preis zu erlangen! Wehe ihnen also ob dessen, was ihre Hände geschrieben und wehe ihnen ob dessen, was sie erworben haben!"

80 "Und sie sagen: ""Gewiss wird uns das Feuer nicht berühren, außer auf abgezählte Tage!"" Sprich: ""Habt ihr etwa ein Versprechen (darüber) von Allah erhalten? - Dann wird Allah Sein Versprechen bestimmt nicht brechen oder wollt ihr über Allah (etwas) sagen, wovon ihr kein Wissen besitzt?"""

81 Doch! Wer sich Übles erworben hat und sich in seiner Sündhaftigkeit eingefangen hält - diese werden Bewohner des Feuers sein. Darin werden sie ewig bleiben.

82 Diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, werden die Bewohner des Paradieses sein. Darin werden sie ewig bleiben.

83 "Und als Wir mit den Kindern Israels einen Bund schlossen: ""Ihr sollt niemanden außer Allah anbeten, euch den Eltern, Verwandten, Waisen und Armen gegenüber wohltätig erweisen, freundlich zu den Menschen sprechen, das Gebet verrichten und die Zakah entrichten"", so habt ihr euch danach abgewendet bis auf wenige unter euch, indem ihr abtrünnig bliebt."

84 "Und als Wir mit euch einen Bund schlossen: ""Ihr sollt weder euer Blut vergießen noch euch gegenseitig aus euren Häusern vertreiben"", habt ihr es dann zugesagt und es bezeugt."

85 Dennoch seid gerade ihr es, die ihr euch gegenseitig tötet und einen Teil von euch aus seinen Häusern vertreibt, indem ihr gemeinsam gegen sie vorgeht in Sünde und Unrecht. Wenn sie jedoch als Gefangene zu euch kommen, kauft ihr sie los, wo euch doch ihre Vertreibung verboten worden ist. Glaubt ihr denn an einen Teil des Buches und leugnet einen anderen Teil? Für diejenigen unter euch, die solches tun, gibt es aber keine andere Vergeltung außer Schande in diesem Leben; und am Tage der Auferstehung werden sie der strengsten Bestrafung zugeführt werden. Und Allah ist eures Tuns nicht achtlos.

86 Diese sind es, die das diesseitige Leben um das jenseitige erkauft haben; deshalb wird ihnen die Strafe nicht erleichtert und ihnen nicht geholfen werden.

87 Wahrlich, Wir gaben Moses das Buch und ließen ihm die Gesandten nachfolgen; und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch heilige Eingebung. Doch sooft euch ein Gesandter etwas brachte, was euch nicht behagte, waret ihr hochmütig und erklärtet einige für Lügner und erschluget andere!

88 "Und sie sagten: ""Unsere Herzen sind unempfindlich."" Aber nein! Allah hat sie wegen ihres Unglaubens verflucht. Darum sind sie wenig gläubig."

89 Und als zu ihnen ein Buch von Allah kam, das bestätigend, was ihnen vorlag - und zuvor hatten sie (Ihn) um den Sieg angefleht über diejenigen, die ungläubig waren; als aber zu ihnen das kam, was sie schon kannten, da leugneten sie es. Darum laste der Fluch Allahs auf den Ungläubigen!

90 Schlecht ist das, wofür sie ihre Seelen verkauft haben, indem sie das leugnen, was Allah herabgesandt hat, aus Missgunst, dass Allah etwas von Seiner Huld herabkommen lasse auf wen von Seinen Dienern Er auch immer will. So haben sie Zorn über Zorn auf sich geladen, und den Ungläubigen wird eine erniedrigende Strafe zuteil sein.

91 "Wenn ihnen gesagt wird: ""Glaubt an das, was Allah herabgesandt hat"", sagen sie: ""Wir glauben an das, was uns herabgesandt wurde"", während sie das leugnen, was danach kam, obgleich es um die Wahrheit geht, die das bestätigt, was in ihrem Besitz ist. Sprich: ""Warum habt ihr also die Propheten Allahs vordem getötet, wenn ihr Gläubige seid?"""

92 Und Moses war zu euch mit den klaren Beweisen gekommen. Dann nahmt ihr euch das Kalb, nachdem er weggegangen war, und habt unrecht getan.

93 "Und als Wir mit euch einen Bund schlossen und über euch den Berg emporragen ließen: ""Haltet fest an dem, was Wir euch gegeben haben und höret"", da sagten sie: ""Wir hören, doch wir widersetzen uns."" Und sie wurden in ihren Herzen durch das Kalb trunken gemacht um ihres Unglaubens willen. Sprich: ""Schlecht ist das, was euer Glaube euch befiehlt, wenn ihr Gläubige seid."""

94 "Sprich: ""Wenn die Wohnstätte des Jenseits bei Allah nur euch gehört, unter Ausschluss anderer Menschen, dann wünscht euch den Tod, wenn ihr wahrhaftig seid!"""

95 Doch nie werden sie ihn herbeiwünschen wegen dessen, was ihre Hände vorausgeschickt haben, und Allah kennt die Ungerechten.

96 Und bestimmt wirst du sie unter allen Menschen am gierigsten nach Leben finden, und mehr noch als diejenigen, die Götzen anbeten. Manch einer von ihnen möchte, dass ihm ein Leben von tausend Jahren gewährt wird; doch er hält sich dadurch von der Strafe nicht fern, (auch) wenn ihm ein hohes Alter gewährt würde. Und Allah sieht wohl, was sie tun.

97 Sprich: "Wer auch immer Gabriel zum Feind nimmt, so hat er ihn (den Koran) doch mit Ermächtigung Allahs in dein Herz herabgesandt als Bestätigung dessen, was vor ihm war, und als Rechtleitung und frohe Botschaft für die Gläubigen."

98 Wer auch immer zum Feind wurde gegen Allah und Seine Engel und Seine Gesandten und Gabriel und Michael, so ist wahrlich Allah den Ungläubigen ein Feind.

99 Und Wir haben dir gewiss klare Zeichen herabgesandt und niemand leugnet sie außer den Frevlern.

100 Ist es denn nicht immer so, dass jedes Mal, wenn sie ein Bündnis eingegangen sind, ein Teil von ihnen es verwirft? Die meisten von ihnen glauben es doch nicht.

101 Und als nunmehr zu ihnen ein Gesandter von Allah kam, das bestätigend, was in ihrem Besitz ist, da hat ein Teil von ihnen, denen das Buch gegeben wurde, das Buch Allahs hinter ihren Rücken geworfen, als ob sie nichts wüssten.

102 "Und sie folgten dem, was die Satane während der Herrschaft Salomos vortrugen; doch nicht Salomo war ungläubig, sondern die Satane waren ungläubig; sie brachten den Menschen die Zauberei bei sowie das, was den beiden Engeln in Babel, Harut und Marut, herabgesandt wurde. Die beiden jedoch haben niemanden etwas gelehrt, ohne dass sie gesagt hätten: ""Wir sind nur eine Versuchung, so werde nicht ungläubig!"" Und sie lernten von den beiden das, womit man zwischen dem Mann und seiner Gattin Zwietracht herbeiführt. Doch sie fügten damit niemandem Schaden zu, es sei denn mit der Ermächtigung Allahs. Und sie lernten, was ihnen schadet und ihnen nichts nützt. Und doch wussten sie, dass, wer es erkauft, keinen Anteil am Jenseits hat. Schlecht ist das wahrlich, wofür sie ihre Seelen verkauft haben, hätten sie es (nur) gewusst!"

103 Hätten sie aber geglaubt und wären gottesfürchtig gewesen, so wäre eine Belohnung (für sie) von Allah besser gewesen, hätten sie es nur gewusst!

104 "O ihr, die ihr glaubt, sagt nicht: ""Achte auf uns!"" sondern sagt: ""Schau auf uns!"" und hört (auf den Propheten). Und den Ungläubigen wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein."

105 Diejenigen, die ungläubig sind unter den Besitzern des Buches und den Götzenanbetern, möchten nicht, dass euch etwas Gutes von eurem Herrn herabgesandt werde, doch Allah zeichnet mit Seiner Barmherzigkeit aus, wen Er will, und Allah besitzt die große Huld.

106 Wenn Wir eine Aya aufheben oder der Vergessenheit anheimfallen lassen, so bringen Wir eine bessere als sie oder eine gleichwertige hervor. Weißt du denn nicht, dass Allah Macht über alle Dinge hat?

107 Weißt du denn nicht, dass Allah die Herrschaft über die Himmel und die Erde gehört? Und außer Allah habt ihr weder Freund noch Helfer.

108 Oder wollt ihr euren Gesandten ausfragen, wie früher Moses ausgefragt wurde? Und wer den Unglauben gegen den Glauben eintauscht, der ist gewiss vom rechten Weg abgeirrt.

109 Viele von den Besitzern des Buches möchten euch, nachdem ihr gläubig geworden seid, gern wieder zu Ungläubigen machen, aus Neid in ihren Seelen, nachdem ihnen die Wahrheit klar gemacht wurde. Doch vergebt und seid nachsichtig, bis Allah Seine Entscheidung ergehen lässt. Wahrlich, Allah hat zu allem die Macht.

110 Und verrichtet das Gebet und gebt die Zakah, und was ihr für euch an Gutem vorausschickt, das werdet ihr bei Allah vorfinden. Wahrlich! Allah sieht wohl, was ihr tut.

111 "Und sie sagen: ""Es wird niemand in das Paradies eingehen außer Juden und Christen."" Dies sind Wunschvorstellungen. Sprich: ""Bringt euren Beweis her, wenn ihr wahrhaftig seid!"""

112 Doch wer sich Allah hingibt und Gutes tut, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn; und diese werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.

113 "Und die Juden sagen: ""Die Christen stützen sich auf nichts"", und die Christen sagen: ""Die Juden stützen sich auf nichts"", wobei sie doch das Buch lesen. Genauso, wie sie reden, redeten auch diejenigen, die kein Wissen besitzen. Allah wird dann am Tag der Auferstehung zwischen ihnen über das richten, worüber sie gestritten haben."

114 Wer begeht mehr Unrecht als derjenige, der verhindert, dass in den Gebetsstätten Allahs Sein Name gerufen wird, und der für ihre Zerstörung eifert? Jene dürfen sie nicht anders als in Furcht betreten. Für sie gibt es im Diesseits Schande und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil sein.

115 Und Allah gehört der Osten und der Westen; wo immer ihr euch also hinwendet, dort ist das Antlitz Allahs. Wahrlich, Allah ist Allumfassend, Allwissend.

116 "Und sie sagen: ""Allah hat Sich einen Sohn genommen."" Gepriesen sei Er! Wahrlich, Ihm gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist - alles ist Ihm untertan ,"

117 "Dem Schöpfer der Himmel und der Erde! Wenn Er eine Sache beschließt, so sagt Er nur zu ihr: ""Sei!"" und sie ist."

118 "Und diejenigen, die kein Wissen besitzen, sagen: ""Warum spricht Allah nicht zu uns oder sendet uns ein Zeichen?"" So, wie sie reden, redeten auch diejenigen vor ihnen. Ihre Herzen sind einander gleich. Wir haben die Ayat klargemacht für Leute mit sicherem Glauben."

119 Wir haben dich mit der Wahrheit gesandt als Verkünder der frohen Botschaft und Warner, und du bist für die Gefährten der Dschahim nicht verantwortlich.

120 "Mit dir werden weder die Juden noch die Christen zufrieden sein, bis du ihrem Bekenntnis gefolgt bist. Sprich: ""Die Rechtleitung Allahs ist doch die wahre Rechtleitung."" Und wenn du ihrem Ansinnen folgst, nachdem zu dir das Wissen gekommen ist, so wirst du vor Allah weder Freund noch Helfer haben."

121 Diejenigen, denen Wir das Buch gegeben haben, lesen es, wie man es lesen soll. Diese glauben daran. Wer aber daran nicht glaubt - diese sind wahrlich die Verlierenden.

122 O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, die Ich euch gewährt habe, und (denkt daran,) dass Ich euch den Vorrang vor den Völkern gegeben habe.

123 Und fürchtet den Tag, an dem keine Seele für eine andere etwas übernehmen kann und von ihr weder Lösegeld angenommen noch eine Fürsprache ihr (etwas) nützen wird. Diesen wird kein Beistand zuteil.

124 "Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, (da) sprach Er: ""Ich werde dich zu einem Imam für die Menschen machen."" Da bat Abraham: ""Auch von meiner Nachkommenschaft."" Er sprach: ""Mein Versprechen erstreckt sich nicht auf die, die Unrecht tun. """

125 "Und als Wir das Haus zu einem Ort der Einkehr für die Menschen machten sowie zu einer Sicherheit (,sprachen Wir): ""Nehmt euch die Stätte Abrahams zum Gebetsort."" Und Wir haben Abraham und Ismael auferlegt: ""Reinigt Mein Haus für die es Umkreisenden und (sich dorthin) Zurückziehenden, die Sich-Verneigenden und Sich-Niederwerfenden."""

126 "Und als Abraham sagte: ""Mein Herr, mach dies zu einem sicheren Ort und gib Früchte den dort Wohnenden, wer von ihnen an Allah und den Jüngsten Tag glaubt"", sagte Er: ""Auch den, der ungläubig ist, werde Ich für kurze Zeit versorgen, alsdann ihn ausliefern der Bestrafung des Feuers; und welch ein schlechtes Los ist das!"""

127 "Und als Abraham mit Ismael die Grundmauern des Hauses errichtete (, sagte er): ""Unser Herr, nimm von uns an; denn wahrlich, Du bist der Allhörende, der Allwissende."

128 Und, unser Herr, mach uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde, die Dir ergeben ist. Und zeige uns, wie wir Dich anbeten sollen und wende uns Deine Gnade wieder zu; denn wahrlich, Du bist der gnädig Sich-wieder-Zuwendende, der Barmherzige.

129 "Und, unser Herr, erwecke unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte, der ihnen Deine Worte verliest und sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert; denn wahrlich, Du bist der Allmächtige, der Allweise."""

130 Und wer verschmäht den Glauben Abrahams außer dem, der sich selbst zum Toren macht? Denn Wir hatten ihn bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits wird er gewiss unter den Rechtschaffenen sein.

131 "Als sein Herr zu ihm sagte: ""Ergib dich!"" sagte er: ""Ich ergebe mich dem Herrn der Welten."""

132 "Und Abraham befahl es seinen Söhnen an und ebenso Jakob: ""Meine Söhne, Allah hat für euch die Religion auserwählt, deshalb sterbt nicht anders als (Allah) ergeben zu sein."""

133 "Waret ihr etwa Zeugen, als Jakob im Sterben lag. Als er zu seinen Söhnen sagte: ""Wem werdet ihr dienen, wenn ich weg bin?"" sagten sie: ""Wir dienen deinem Gott, dem Gott deiner Väter Abraham, Ismael und Isaak, dem Einzigen Gott, und Ihm sind wir ergeben."""

134 Dies ist eine Gemeinde der Vergangenheit; ihr wird zuteil, was sie sich erworben hat, und euch wird zuteil, was ihr euch erworben habt. Und ihr werdet nicht für das verantwortlich sein, was jene getan haben.

135 "Und sie sagen: ""Seid ihr Juden oder Christen, dann werdet ihr rechtgeleitet sein."" Sprich: ""Nein! (Wir befolgten) die Religion Abrahams, der rechtgläubig war und nicht den Götzenanbetern angehörte."""

136 "Sprecht: ""Wir glauben an Allah und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels) herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und Ihm sind wir ergeben."""

137 Wenn sie so glauben, wie ihr glaubt, dann werden sie rechtgeleitet sein; wenn sie sich aber abwenden, so sind sie nur in Abspaltung geraten. Doch Allah wird dir wider sie genügen, und Er ist der Allhörende, der Allwissende.

138 Dies ist die Weisung Allahs, und wer hat eine schönere Weisung als Allah! Und Ihm dienen wir.

139 "Sprich: ""Wollt ihr etwa mit uns über Allah streiten, wo Er unser Herr und euer Herr ist? Doch wir haben unsere Taten und ihr habt eure Taten, und Ihm sind wir aufrichtig zugetan."

140 "Oder wollt ihr etwa sagen, dass Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) Juden oder Christen waren?"" Sprich: ""Wisset ihr es besser oder Allah?"" Und wer ist ungerechter als derjenige, der ein Zeugnis verbirgt, das er von Allah erhalten hat! Und Allah ist dessen nicht achtlos, was ihr tut."

141 Dies ist eine Gemeinde der Vergangenheit; ihr wird zuteil, was sie sich erworben hat, und euch wird zuteil, was ihr euch erworben habt. Und ihr werdet nicht für das verantwortlich sein, was jene getan haben.

142 "Die Toren unter den Menschen werden sagen: ""Was hat sie bewogen, sich von ihrer Qibla abzuwenden, nach der sie sich bisher gerichtet hatten?"" Sprich: ""Allah gehört der Osten und der Westen; Er leitet, wen Er will, zu einem geraden Weg."""

143 Und so machten Wir euch zu einer Gemeinde von redlicher Gesinnung, auf dass ihr Zeugen seiet über die Menschen und auf dass der Gesandte Zeuge sei über euch. Und Wir haben die Qibla, nach der du dich bisher gerichtet hattest, nur gemacht, damit Wir denjenigen, der dem Gesandten folgt, von demjenigen unterscheiden, der auf seinen Fersen eine Kehrtwendung macht; und dies war wahrlich schwer, außer für diejenigen, die Allah rechtgeleitet hat. Und es ist nicht Allah, Der euren Glauben verloren gehen lässt; wahrlich, Allah ist gegenüber den Menschen Mitleidig, Barmherzig.

144 Wir sehen, wie dein Gesicht sich dem Himmel suchend zukehrt, und Wir werden dich nun zu einer Qibla wenden, mit der du zufrieden sein wirst. So wende dein Gesicht in Richtung der heiligen Moschee, und wo immer ihr auch seid, wendet eure Gesichter in ihre Richtung. Diejenigen, denen das Buch gegeben wurde, wissen bestimmt, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Und Allah ist dessen nicht achtlos, was sie tun.

145 Doch, wenn du denjenigen, denen das Buch gegeben wurde, alle Beweise brächtest, würden sie deine Qibla nicht befolgen. Und du befolgst ihre Qibla nicht; sie befolgen ja selbst untereinander ihre jeweilige Qibla nicht. Doch solltest du ihrem Ansinnen folgen nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so würdest du bestimmt zu denen gehören, die Unrecht tun.

146 Diejenigen, denen Wir das Buch gegeben haben, kennen es, wie sie ihre eigenen Söhne kennen; und dennoch verbergen einige von ihnen die Wahrheit, wo sie (sie) doch kennen.

147 Dies ist die Wahrheit von deinem Herrn, darum sei nicht einer von denen, die daran zweifeln.

148 Jeder hat eine Richtung, der er sich zuwendet. So wetteifert miteinander in guten Werken. Wo immer ihr auch seid, Allah wird euch allesamt zusammenführen; wahrlich, Allah hat Macht über alle Dinge.

149 Und von wo du auch herkommst, wende dein Gesicht in Richtung der heiligen Moschee; denn dies ist gewiss die Wahrheit von deinem Herrn. Und Allah ist dessen nicht achtlos, was ihr tut.

150 Und von wo du auch herkommst, wende dein Gesicht in Richtung der heiligen Moschee. Und wo immer ihr auch seid, wendet eure Gesichter in ihre Richtung, damit die Menschen keinen Beweisgrund gegen euch haben - außer denjenigen unter ihnen, die unrecht tun; so fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich. Und damit Ich Meine Gnade an euch vollende und damit ihr euch vielleicht werdet recht leiten lassen.

151 Wie Wir auch unter euch einen Gesandten aus eurer Mitte erstehen ließen, der euch Unsere Verse verliest und euch läutert und euch das Buch und die Weisheit lehrt und euch lehrt, was ihr nicht wusstet,

152 so gedenkt also Meiner, damit Ich euer gedenke; und seid Mir dankbar und verleugnet Mich nicht.

153 O ihr, die ihr glaubt, sucht Hilfe in der Geduld und im Gebet; wahrlich Allah ist mit den Geduldigen.

154 "Und nennt nicht diejenigen, die auf Allahs Weg getötet wurden, ""Tote"". Denn sie leben, ihr aber nehmt es nicht wahr."

155 Und gewiss werden Wir euch prüfen durch etwas Angst, Hunger und Minderung an Besitz, Menschenleben und Früchten. Doch verkünde den Geduldigen eine frohe Botschaft ,

156 "die, wenn sie ein Unglück trifft, sagen: ""Wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück."""

157 Auf diese lässt ihr Herr Segnungen und Barmherzigkeit herab und diese werden rechtgeleitet sein.

158 Wahrlich, As-Safa und Al-Marwa gehören zu den Kultstätten Allahs; und wer zu dem Hause pilgert oder die Umra vollzieht, für den ist es kein Vergehen, wenn er zwischen beiden hin- und herschreitet. Und wenn einer freiwillig Gutes tut, so ist Allah Erkenntlich, Allwissend.

159 Diejenigen, die verbergen, was Wir von den klaren Beweisen und der Rechtleitung herabsandten, nachdem Wir es den Menschen im Buch erklärt hatten, diese verflucht Allah, und diese verfluchen auch die Fluchenden ;

160 außer denjenigen, die sich reuevoll zuwenden, sich bessern und klarstellen. Denen wende Ich Meine Gnade wieder zu; denn Ich bin der gnädig Sich-wieder-Zuwendende, der Barmherzige.

161 Wahrlich, diejenigen, die ungläubig sind und in ihrem Unglauben sterben, auf denen lastet der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt.

162 Darin werden sie ewig sein. Die Strafe wird ihnen nicht erleichtert, und es wird ihnen kein Aufschub gewährt.

163 Euer Gott ist ein Einziger Gott, es ist kein Gott außer Ihm, dem Sich-Erbarmenden, dem Barmherzigen.

164 Wahrlich, im Erschaffen der Himmel und der Erde und im Wechsel von Nacht und Tag und in den Schiffen, die im Meer fahren mit dem, was den Menschen nützt, und in dem, was Allah vom Himmel an Wasser hernieder sandte - und Er gab der Erde damit Leben, nachdem sie tot war und ließ auf ihr allerlei Getier sich ausbreiten - und im Wechsel der Winde und den dienstbaren Wolken zwischen Himmel und Erde, (in all dem) sind Zeichen für Leute, die begreifen.

165 Und es gibt unter den Menschen einige, die sich außer Allah Seinesgleichen (zum Anbeten) nehmen und lieben, wie man (nur) Allah lieben soll. Die aber, die glauben, lieben Allah noch mehr. Und wenn diejenigen, die Unrecht tun, angesichts der Strafe sehen, dass die Macht gänzlich bei Allah ist und dass Allah streng in der Bestrafung ist!

166 (Dereinst,) wenn sich diejenigen, denen (im Diesseits) gefolgt wurde, von jenen lossagen, die ihnen gefolgt sind, und sie die Strafe sehen, während ihnen die Bindungen abgeschnitten sind!

167 "Und (wenn) diejenigen, die (ihnen) gefolgt sind, sagen: ""Wenn wir zurückkehren könnten, so würden wir uns von ihnen lossagen, wie sie sich von uns losgesagt haben!"" So zeigt ihnen Allah ihre Taten als gramvolle Reue, und sie kommen aus dem Feuer nicht heraus."

168 O ihr Menschen, esset von dem, was es auf der Erde an Erlaubtem und Gutem gibt, und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; denn er ist euer offenkundiger Feind.

169 Er gebietet euch nur Böses und Abscheuliches, und dass ihr über Allah sagen sollt, was ihr nicht wisset.

170 "Und wenn ihnen gesagt wird: ""Folgt dem, was Allah herabgesandt hat"", so sagen sie: ""Nein! Wir folgen dem, bei dem wir unsere Väter vorgefunden haben"", auch, wenn ihre Väter nichts begriffen hätten und nicht rechtgeleitet gewesen wären?"

171 Das Gleichnis derjenigen, die ungläubig sind, ist wie das Gleichnis derjenigen, die irgendein (Tier) anschreien, das nichts hört außer Lauten und Zurufen. Taub, stumm und blind sind sie, darum begreifen sie nichts.

172 O ihr, die ihr glaubt, esset von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben, und seid Allah dankbar, wenn ihr Ihm allein dient.

173 Verboten hat Er euch nur (den Genuss von) natürlich Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber etwas anderes als Allah angerufen worden ist. Wenn aber jemand (dazu) gezwungen ist, ohne (es) zu begehren und ohne das Maß zu überschreiten, so trifft ihn keine Schuld; wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

174 Diejenigen, die verbergen, was Allah von dem Buch herabgesandt hat, und es um einen geringen Preis verkaufen, diese verzehren in ihren Bäuchen nichts als Feuer. Und Allah wird zu ihnen am Tage der Auferstehung weder sprechen noch wird Er sie läutern; und ihnen wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein.

175 Sie sind es, die den Irrtum für die Rechtleitung erkauft haben und die Strafe für die Vergebung. Wie können sie dem Feuer gegenüber standhaft sein!

176 Dies geschieht darum, weil Allah das Buch mit der Wahrheit herabgesandt hat. Und diejenigen, die sich über das Buch streiten, befinden sich gewiss in großer Feindschaft.

177 Es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr eure Angesichter in Richtung Osten oder Westen wendet; Frömmigkeit ist vielmehr, dass man an Allah glaubt, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten und vom Besitz - obwohl man ihn liebt - den Verwandten gibt, den Waisen, den Armen, dem Sohn des Weges, den Bettlern und (für den Freikauf von) Sklaven, dass man das Gebet verrichtet und die Zakah entrichtet. Es sind diejenigen, die ihr Versprechen einhalten, wenn sie es gegeben haben; und diejenigen, die in Elend, Not und in Kriegszeiten geduldig sind; sie sind es, die wahrhaftig und gottesfürchtig sind.

178 O ihr, die ihr glaubt! Es ist euch die Wiedervergeltung vorgeschrieben für die Getöteten: der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, das Weibliche für das Weibliche. Doch wenn jemandem von seinem Bruder etwas vergeben wird, so soll der Vollzug auf geziemende Art und die Leistung ihm gegenüber auf wohltätige Weise geschehen. Dies ist eine Erleichterung von eurem Herrn und eine Barmherzigkeit. Wer nun von jetzt an (die Gesetze) übertritt, dem wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein.

179 In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.

180 Es ist euch vorgeschrieben, dass, wenn sich bei einem von euch der Tod einstellt, sofern er Gut hinterlässt, den Eltern und den Verwandten auf geziemende Art ein Vermächtnis gemacht wird. Dies ist eine Verpflichtung gegenüber den Gottesfürchtigen.

181 Doch wer es umändert, nachdem er es gehört hat - so liegt die Schuld dafür nur bei denen, die es umändern. Wahrlich, Allah ist Allhörend, Allwissend.

182 Wer aber seitens des Erblassers Unrecht oder Vergehen befürchtet und zwischen ihnen Frieden stiftet, so trifft ihn keine Schuld. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

183 O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.

184 Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen können, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und dass ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es (nur) wüsstet!

185 Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein.

186 Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben. Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen.

187 Es ist euch erlaubt, euch in der Nacht des Fastens euren Frauen zu nähern; sie sind Geborgenheit für euch und ihr seid Geborgenheit für sie. Allah weiß, dass ihr gegen euch selbst trügerisch gehandelt habt, und Er wandte euch Seine Gnade wieder zu und vergab euch. So pflegt nun Verkehr mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat. Und esset und trinkt, bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht. Und pflegt keinen Verkehr mit ihnen, während ihr euch in die Moscheen zurückgezogen habt. Dies sind die Schranken Allahs, so kommt ihnen nicht nahe! So erklärt Allah den Menschen Seine Zeichen. Vielleicht werden sie (Ihn) fürchten.

188 Und verschlingt nicht euren Besitz untereinander in ungerechter Weise und bietet ihn nicht den Behörden an, um einen Teil vom Besitz der Menschen in sündhafter Weise zu verschlingen, wo ihr doch wisset.

189 "Sie fragen dich nach den Neumonden. Sprich: ""Sie sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und den Hadschdsch."" Und es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr Häuser von der Rückseite betretet. Frömmigkeit ist vielmehr, (Allah) zu fürchten. So geht in die Häuser durch ihre Türen hinein und fürchtet Allah. Vielleicht werdet ihr erfolgreich sein."

190 Und kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht. Wahrlich, Allah liebt nicht diejenigen, die übertreten.

191 Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten. Und kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie aber gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ungläubigen.

192 Wenn sie aber aufhören, so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig.

193 Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört. Wenn sie aber aufhören, so soll es keine Gewalttätigkeit geben außer gegen diejenigen, die Unrecht tun.

194 Der heilige Monat ist für den heiligen Monat, und für die geschützten Dinge ist Wiedervergeltung (bestimmt). Wer nun gegen euch gewalttätig handelt, gegen den handelt in gleichem Maße gewalttätig, wie er gegen euch gewalttätig war, und fürchtet Allah und wisset, dass Allah mit den Gottesfürchtigen ist.

195 Und spendet auf dem Weg Allahs und stürzt euch nicht mit eigenen Händen ins Verderben und tut Gutes! Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die Gutes tun.

196 Und vollendet den Hadschdsch und die Umra für Allah. Und wenn ihr daran gehindert werdet, so bringt ein Opfertier dar, das euch (zu opfern) leicht fällt. Und schert nicht eure Häupter, bis das Opfertier seinen Bestimmungsort erreicht hat. Und wer von euch krank ist oder an seinem Haupt ein Leiden hat, der soll Ersatz leisten durch Fasten, Mildtätigkeit oder Darbringen eines Schlachtopfers. Und wenn ihr euch sicher fühlt, dann soll der, der die Umra mit dem Hadschdsch vollziehen möchte, ein Opfertier (darbringen), das ihm (zu opfern) leicht fällt. Und wer keines zu finden vermag, soll drei Tage während des Hadschdsch fasten und sieben, wenn ihr zurückgekehrt seid. Dies sind zehn insgesamt. Dies gilt für den, dessen Angehörige nicht nahe der heiligen Moschee wohnen. Und seid gottesfürchtig und wisset, dass Allah streng ist im Strafen.

197 Für den Hadschdsch sind bekannte Monate (vorgesehen). Wer sich in ihnen zum Hadschdsch entschlossen hat, der enthalte sich des Beischlafs und begehe weder Frevel noch unziemliche Rede während des Hadschdsch. Und was ihr an Gutem tut, Allah weiß es. Und sorgt für die Reise, doch wahrlich, die beste Vorsorge ist Gottesfurcht. Und fürchtet Mich, o ihr, die ihr einsichtig seid!

198 Es ist kein Vergehen von euch, wenn ihr nach der Gunst eures Herrn strebt. Und wenn ihr von ‘Arafat herbeieilt, dann gedenkt Allahs bei Al-Masch’ari-l-haram. Und gedenkt Seiner, wie Er euch rechtgeleitet hat, obwohl ihr wahrlich vordem unter jenen waret, die irregingen.

199 Dann eilt dorthin weiter, von wo die Menschen weitereilen, und bittet Allah um Vergebung. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

200 "Und wenn ihr eure heiligen Riten beendet habt, dann gedenkt Allahs, so wie ihr eurer Väter zu gedenken pflegt oder vielmehr mit noch stärkerem Gedenken. Denn unter den Menschen sind welche, die sagen: ""Unser Herr, gib uns (Gutes) in dieser Welt."" Doch haben sie nicht im Jenseits Anteil (am Guten)."

201 "Und unter ihnen sind manche, die sagen: ""Unser Herr, gib uns in dieser Welt Gutes und im Jenseits Gutes und verschone uns vor der Strafe des Feuers!"""

202 Diesen wird ein Anteil von dem (gewährt), was sie erworben haben; und Allah ist schnell im Abrechnen.

203 Und gedenkt Allahs während einer bestimmten Anzahl von Tagen; und wer eilig in zwei Tagen aufbricht, den trifft keine Schuld, und wer länger bleibt, den trifft keine Schuld, wenn er gottesfürchtig ist. Und fürchtet Allah und wisset, dass ihr zu Ihm geführt werdet.

204 Und unter den Menschen gibt es manch einen, dessen Rede über diese Welt dich in Verwunderung versetzen mag; und er ruft Allah zum Zeugen an für das, was in seinem Herzen ist. Und dabei ist er der streitsüchtigste Widersacher.

205 Wenn er sich abwendet, bemüht er sich, überall auf der Erde Unheil zu stiften, und vernichtet das Ackerland und die Nachkommenschaft. Und Allah liebt das Unheil nicht.

206 "Und wenn ihm gesagt wird: ""Fürchte Allah"", überwältigt ihn sündhafter Stolz. Dschahannam ist ein angemessenes Entgelt für ihn - was für eine schlechte Ruhestätte!"

207 Und unter den Menschen ist manch einer, der sich selbst hergibt im Verlangen nach Allahs Wohlgefallen. Und Allah ist wahrlich gütig gegen die Diener.

208 O ihr, die ihr glaubt! Tretet allesamt ein in das Heil und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; wahrlich, er ist euer offenkundiger Feind.

209 Und wenn ihr straucheln solltet, nachdem die Beweise zu euch gekommen sind, dann wisset, dass Allah Allmächtig ist und Allweise.

210 Erwarten sie etwa, dass Allah ihnen beschirmt von Wolken erscheine und mit Ihm die Engel - doch dann ist die Sache schon entschieden. Und zu Allah werden alle Dinge zurückgeführt.

211 Frage die Kinder Israels, wie viel klare Beweise Wir ihnen gegeben haben. Doch wer die Gnade Allahs eintauscht, nachdem sie ihm zuteil geworden ist - dann ist Allah wahrlich streng im Strafen.

212 Anziehend erscheint denen, die ungläubig sind, das diesseitige Leben, und sie verhöhnen diejenigen, die glauben. Doch diejenigen, die gottesfürchtig sind, werden am Tag der Auferstehung über ihnen stehen. Und Allah beschert, wem Er will, ohne Maß.

213 Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft. Dann entsandte Allah die Propheten als Bringer froher Botschaft und als Warner. Und Er offenbarte ihnen das Buch mit der Wahrheit, um zwischen den Menschen zu richten über das, worüber sie uneins waren. Uneins aber waren nur jene, denen es gegeben wurde, nachdem klare Beweise zu ihnen gekommen waren, aus Missgunst untereinander. Doch Allah leitet mit Seiner Erlaubnis diejenigen, die gläubig sind, zur Wahrheit, über die sie uneins waren. Und Allah leitet, wen Er will, auf einen geraden Weg.

214 "Oder meint ihr etwa, ihr würdet ins Paradies eingehen, ohne (dass etwas) Ähnliches über euch gekommen sei wie über diejenigen, die vor euch dahingegangen sind? Not und Unheil erfasste sie, und sie sind erschüttert worden, bis der Gesandte und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, sagten: ""Wann kommt die Hilfe Allahs?"" Doch wahrlich, Allahs Hilfe ist nahe."

215 "Sie befragen dich, was sie spenden sollen. Sprich: ""Was immer ihr spendet an Gutem, das sei für die Eltern und Verwandten und die Waisen und die Armen und den Sohn des Weges. Und was immer ihr an Gutem tut, wahrlich, Allah weiß es wohl."""

216 Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist. Doch es mag sein, dass euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, dass euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Allah weiß es, doch ihr wisset es nicht.

217 "Sie befragen dich über das Kämpfen im heiligen Monat. Sprich: ""Das Kämpfen in ihm ist schwerwiegend. Doch das Abbringen vom Weg Allahs und nicht an Ihn zu glauben und (den Zutritt) zur heiligen Moschee (zu verwehren) und deren Bewohner daraus zu vertreiben, ist schwerwiegender vor Allah. Und die Verführung ist schwerwiegender als Töten."" Und sie werden nicht ablassen, gegen euch zu kämpfen, bis sie euch von eurem Glauben abbringen, wenn sie dazu imstande sind. Wer sich aber von euch von seinem Glauben abbringen lässt und als Ungläubiger stirbt - das sind diejenigen, deren Taten wertlos sein werden in dieser Welt und im Jenseits. Sie werden die Bewohner des Feuers sein, und darin werden sie ewig verweilen."

218 Wahrlich, jene, die glauben und ausgewandert sind und sich auf dem Weg Allahs mit aller Kraft einsetzen, die sind es, die auf die Barmherzigkeit Allahs hoffen. Und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

219 "Sie befragen dich über Berauschendes und Glücksspiel. Sprich: ""In beiden liegt großes Übel und Nutzen für die Menschen. Doch ihr Übel ist größer als ihr Nutzen."" Und sie befragen dich, was sie spenden sollen. Sprich: ""Den Überschuss."" So macht euch Allah die Zeichen klar, damit ihr nachdenken möget"

220 "über diese Welt und das Jenseits. Sie befragen dich über die Waisen. Sprich: ""Ihre Lage zu verbessern ist gut. Und wenn ihr ihre Angelegenheiten mit den euren zusammentut, so sind sie eure Geschwister."" Und Allah weiß den Unheilstifter von dem zu unterscheiden, der Gutes tut. Und wenn Allah es gewollt hätte, hätte Er euch in Bedrängnis gebracht. Wahrlich, Allah ist Allmächtig, Allweise."

221 Und heiratet keine Götzenanbeterinnen, ehe sie glauben. Und eine gläubige Dienerin ist besser als eine Götzenanbeterin, mag sie euch auch noch so gut gefallen. Und verheiratet nicht (gläubige Frauen) mit Götzenanbetern, ehe sie glauben. Und ein gläubiger Diener ist besser als ein Götzenanbeter, mag er euch auch noch so gut gefallen. Jene rufen zum Feuer, doch Allah ruft zum Paradies und zur Verzeihung mit Seiner Erlaubnis und macht den Menschen Seine Zeichen klar, damit sie Seiner gedenken mögen.

222 "Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: ""Sie ist ein Leiden. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern und kommt ihnen nicht nahe, bis sie rein sind; und wenn sie rein sind, dann geht zu ihnen, wie Allah es euch geboten hat. Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die sich (Ihm) reuevoll zuwenden und die sich reinigen."""

223 Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt. Doch schickt (Gutes) für euch voraus. Und fürchtet Allah und wisset, dass ihr Ihm begegnen werdet. Und verheiße den Gläubigen die frohe Botschaft.

224 Und macht Allah nicht bei euren Schwüren zum Hinderungsgrund, ehrlich und gottesfürchtig zu sein und Frieden zwischen den Menschen zu stiften. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.

225 Allah wird euch nicht Unachtsamkeit in euren Schwüren zum Vorwurf machen, doch macht Er euch das zum Vorwurf, was eure Herzen erworben haben. Und Allah ist Allverzeihend, Nachsichtig.

226 Diejenigen, die Enthaltsamkeit von ihren Frauen beschwören, sollen vier Monate warten. Wenn sie sich dann von ihrem Schwur entbinden wollen, ist Allah wahrlich Allverzeihend, Barmherzig.

227 Doch wenn sie den festen Entschluss zur Scheidung gefasst haben, dann ist Allah wahrlich Allhörend, Allwissend.

228 Geschiedene Frauen sollen selbst drei Perioden abwarten, und es ist ihnen nicht erlaubt, zu verbergen, was Allah in ihrer Gebärmutter erschaffen hat, wenn sie an Allah und an den Jüngsten Tag glauben. Und ihre Ehemänner haben vorrangig das Anrecht, sie dann zurückzunehmen, wenn sie eine Versöhnung anstreben. Und den (Frauen) stehen die gleichen Rechte zu wie sie (die Männer) zur gütigen Ausübung über sie haben. Doch die Männer stehen eine Stufe über ihnen. Und Allah ist Allmächtig, Allweise.

229 Die Scheidung ist zweimal. Dann (sollen die Männer die Frauen) in angemessener Weise behalten oder im Guten entlassen. Und es ist euch nicht erlaubt, irgend etwas von dem zurückzunehmen, was ihr ihnen (als Brautgabe) gegeben habt, es sei denn, beide (Mann und Frau) befürchten, die Schranken Allahs nicht einhalten zu können. Und wenn ihr befürchtet, dass sie die Schranken Allahs nicht einhalten können, dann liegt kein Vergehen für sie beide in dem, was sie hingibt, um sich damit loszukaufen. Dies sind die Schranken Allahs, so übertretet sie nicht. Und wer die Schranken Allahs übertritt - das sind diejenigen, die Unrecht tun.

230 Und wenn er sie entlässt, dann ist sie ihm nicht mehr erlaubt, solange sie nicht einen anderen Mann geheiratet hat. Wenn dieser sie entlässt, ist es kein Vergehen für beide, wenn sie zueinander zurückkehren, sofern sie annehmen, dass sie die Gebote Allahs einhalten können. Dies sind die Schranken Allahs, die Er denjenigen klarmacht, die wissen.

231 Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie sich der Erfüllung ihrer Wartezeit nähern, dann behaltet sie in gütiger Weise oder entlasst sie in gütiger Weise. Doch behaltet sie nicht aus Schikane, um zu übertreten. Und wer dies tut, der fügt sich selbst Unrecht zu. Und macht euch nicht über die Zeichen Allahs lustig, und gedenkt der Gnade Allahs, die Er euch erwiesen hat und dessen, was Er euch vom Buch und der Weisheit herabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah über alles Bescheid weiß.

232 Und wenn ihr die Frauen entlasst und sie ihren Termin erreichen, dann haltet sie nicht davon ab, ihre Gatten zu heiraten, wenn sie sich in gütiger Weise einigen. Dies ist eine Ermahnung für denjenigen unter euch, der an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt. Das ist besser für eure Lauterkeit und Reinheit. Und Allah weiß, doch ihr wisset nicht.

233 Und die Mütter stillen ihre Kinder zwei volle Jahre. (Das gilt) für die, die das Stillen vollenden wollen. Und es obliegt dem, dem das Kind geboren wurde, für (die Mütter) ihre Nahrung und Kleidung auf gütige Weise Sorge zu tragen. Von keiner Seele soll etwas gefordert werden über das hinaus, was sie zu leisten vermag. Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden, und dem, dem das Kind geboren wurde, nicht wegen seines Kindes. Und für den Erben gilt das gleiche. Und wenn sie beide in gegenseitigem Einvernehmen und nach Beratung (das Kind vorzeitig) entwöhnen wollen, dann liegt darin kein Vergehen für sie. Und wenn ihr eure Kinder stillen lassen wollt, so ist es kein Vergehen für euch, sofern ihr das, was ihr vereinbart habt, in gütiger Weise bezahlt. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah wohl sieht, was ihr tut.

234 Und wenn diejenigen von euch, die abberufen werden, Gattinnen zurücklassen, so sollen diese (Witwen) vier Monate und zehn Tage abwarten. Und wenn sie dann ihren Termin erreicht haben, so ist es kein Vergehen für euch, wenn sie in gütiger Weise über sich selbst verfügen. Und Allah ist wohl vertraut mit dem, was ihr tut.

235 Und es ist kein Vergehen für euch, wenn ihr ihnen gegenüber Heiratsabsichten andeutet oder euch insgeheim mit diesem Gedanken tragt. Allah wusste, dass ihr an sie denken werdet. Doch verabredet euch nicht heimlich mit ihnen, außer ihr sprecht ein geziemendes Wort. Und fasst keinen festen Entschluss zum Ehebund, bevor die Wartezeit erfüllt ist. Und wisset, dass Allah dessen gewahr ist, was in euren Seelen ist. Darum seid vor Ihm auf der Hut. Und wisset, dass Allah Allverzeihend und Nachsichtig ist.

236 Es ist kein Vergehen für euch, wenn ihr die Frauen entlasst, bevor ihr sie berührt oder ihnen eine Brautgabe gewährt habt. Doch gewährt ihnen Versorgung: der Wohlhabende (nach dem,) was er vermag, und der Minderbemittelte nach dem, was er vermag - eine Versorgung auf gütige Weise. (Dies ist) eine Verpflichtung für die Gütigen.

237 Und wenn ihr sie entlasst, bevor ihr sie berührt habt, jedoch nachdem ihr ihnen eine Brautgabe ausgesetzt habt, dann zahlt die Hälfte dessen, was ihr ausgesetzt habt, es sei denn, sie erlassen es (euch) oder der, in dessen Hand der Ehebund ist, erlässt es. Und wenn ihr es erlasst, so kommt das der Gottesfürchtigkeit näher. Und vergesset nicht, einander Güte zu erweisen. Wahrlich, Allah sieht wohl, was ihr tut.

238 Haltet die Gebete ein, sowie das mittlere Gebet. Und steht in demütiger Ergebenheit vor Allah.

239 Doch wenn ihr in Furcht seid, dann betet zu Fuß oder im Reiten. Und wenn ihr in Sicherheit seid, gedenkt Allahs, wie Er euch das gelehrt hat, was ihr nicht wusstet.

240 Und diejenigen von euch, die abberufen werden und Gattinnen zurücklassen, sollen ihren Gattinnen Versorgung für ein Jahr vermachen, ohne dass sie vertrieben werden. Gehen sie jedoch weg, so ist es kein Vergehen für euch, wenn sie zu ihrem Besten über sich selbst verfügen. Und Allah ist Erhaben, Allweise.

241 Und den geschiedenen Frauen eine Versorgung auf gütige Weise (zu geben, ist) eine Verpflichtung für die Gottesfürchtigen.

242 So macht euch Allah Seine Zeichen klar; vielleicht werdet ihr (es) begreifen.

243 "Hast du nicht über jene nachgedacht, die in Todesfurcht zu Tausenden aus ihren Häusern auszogen? Allah sprach zu ihnen: ""Sterbt!"" Dann gab Er ihnen das Leben (wieder). Wahrlich, Allah ist huldvoll gegen die Menschen, doch die meisten Menschen sind nicht dankbar."

244 Und kämpft auf dem Weg Allahs und wisset, dass Allah Allhörend und Allwissend ist.

245 Wer ist es, der Allah ein gutes Darlehen gibt, damit Er es ihm um ein vielfaches verdoppele? Und Allah schmälert und mehrt, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.

246 "Hast du nicht nachgedacht über die Vornehmen von den Kindern Israels (in der Zeit) nach Moses, als sie zu einem Propheten unter ihnen sagten: ""Setze für uns einen König ein, damit wir auf dem Weg Allahs kämpfen!"" Er sagte: ""Ist es nicht möglich, dass ihr, wenn euch vorgeschrieben ist zu kämpfen, doch nicht kämpfen werdet?"" Sie sagten: ""Was sollte uns dazu bewegen, dass wir nicht auf dem Weg Allahs kämpfen, wo wir doch aus unseren Häusern vertrieben und von unseren Söhnen (getrennt) worden sind?"" Doch als ihnen vorgeschrieben wurde zu kämpfen, da wandten sie sich ab bis auf wenige von ihnen. Und Allah kennt die Ungerechten."

247 "Und ihr Prophet sagte zu ihnen: ""Wahrlich, Allah hat bereits Saul zum König über euch eingesetzt."" Da fragten sie: ""Wie kann ihm die Herrschaft über uns zustehen, wo wir doch das (größere) Anrecht auf die Herrschaft haben als er und ihm nicht genügend Besitz gegeben ist?"" Er sagte: ""Wahrlich, Allah hat ihn vor euch auserwählt und hat ihm reichlich Wissen und körperliche Vorzüge verliehen. Und Allah gibt Seine Herrschaft, wem Er will."" Und Allah ist Allumfassend, Allwissend."

248 "Und ihr Prophet sagte zu ihnen: ""Wahrlich, ein Zeichen für seine Herrschaft soll sein, dass die Bundeslade zu euch (zurück) kommen wird; darin ist Frieden von eurem Herrn und ein Vermächtnis von dem, was die Nachkommen von Moses und die Nachkommen von Aaron hinterlassen haben. Sie wird von Engeln getragen. Wahrlich, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr Gläubige seid."""

249 "Und als Saul mit den Heerscharen auszog, sagte er: ""Wahrlich, Allah wird euch an einem Fluss prüfen. Wer aus ihm trinkt, gehört nicht zu mir, und wer nicht davon kostet, der gehört wahrlich zu mir, außer dem, der nur eine Handvoll mit seiner Hand (daraus) schöpft."" Und sie tranken davon bis auf wenige von ihnen. Und als sie den Fluss überquert hatten, er und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, sagten sie: ""Wir haben heute keine Kraft gegen Goliath und seine Heerscharen."" Doch diejenigen, die damit rechneten, dass sie Allah begegnen würden, sagten: ""Wie oft hat nicht eine geringe Schar über eine große Schar gesiegt mit Allahs Erlaubnis! Und Allah ist mit den Geduldigen."""

250 "Und als sie gegen Goliath und seine Heerscharen in den Kampf zogen, sagten sie: ""Unser Herr, verleih uns reichlich Geduld und festige unsere Schritte und hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen."""

251 Und sie schlugen sie mit Allahs Erlaubnis, und David erschlug Goliath, und Allah gab ihm die Herrschaft und die Weisheit, und Er lehrte ihn, was Er wollte. Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, dann wäre die Erde wahrhaftig von Unheil erfüllt. Doch Allah ist huldvoll gegen alle Welten.

252 Dies sind die Zeichen Allahs. Wir tragen sie dir in Wahrheit vor. Und wahrlich, du bist einer der Gesandten.

253 Dies sind die Gesandten. Wir haben einigen von ihnen den Vorrang über andere gegeben. Unter ihnen sind welche, zu denen Allah gesprochen hat, und einige, die Er um Rangstufen erhöht hat. Und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch heilige Eingebung, und wenn Allah es so gewollt hätte, dann hätten sich diejenigen, die nach ihnen kamen, nicht gegenseitig bekämpft, nachdem klare Beweise zu ihnen gekommen waren. Sie wurden jedoch uneins. Die einen von ihnen waren gläubig, die anderen ungläubig. Wenn Allah es so gewollt hätte, dann hätten sie sich nicht gegenseitig bekämpft. Doch Allah tut, was Er will.

254 O ihr, die ihr glaubt! Spendet von dem, was Wir euch (an Gut) beschert haben, bevor ein Tag kommt, an dem es kein Handeln, keine Freundschaft und keine Fürsprache (mehr) geben wird. Die Ungläubigen sind es, die Unrecht tun.

255 Allah - kein Gott ist da außer Ihm, dem Ewiglebenden, dem Einzigerhaltenden. Ihn ergreift weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt; sie aber begreifen nichts von Seinem Wissen, es sei denn das, was Er will. Weit reicht Sein Thron über die Himmel und die Erde, und es fällt Ihm nicht schwer, sie (beide) zu bewahren. Und Er ist der Hohe, der Erhabene.

256 Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Wer nun an die Götzen nicht glaubt, an Allah aber glaubt, der hat gewiss den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.

257 Allah ist der Beschützer derjenigen, die glauben. Er führt sie aus den Finsternissen ins Licht. Diejenigen aber - die ungläubig sind, deren Freunde sind die Götzen. Sie führen sie aus dem Licht in die Finsternisse. Sie werden die Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig bleiben.

258 "Hast du nicht über jenen nachgedacht, der über seinen Herrn mit Abraham ein Wortgefecht führte, weil Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte? Als Abraham sagte: ""Mein Herr ist Derjenige, Der lebendig macht und sterben lässt"", sagte er: ""Ich bin es, der lebendig macht und sterben lässt."" Da sagte Abraham: ""Doch es ist Allah, Der die Sonne im Osten aufgehen lässt; so lass du sie im Westen aufgehen."" Da war der Ungläubige verwirrt. Und Allah leitet nicht die ungerechten Leute."

259 "Oder (hast du auch nicht über) den (nachgedacht), der an einer Stadt vorüberkam, die wüst in Trümmern lag? Da sagte er: ""Oh, wie soll Allah dieser nach ihrer Zerstörung wieder Leben geben?"" Und Allah ließ ihn für hundert Jahre tot sein. Dann erweckte Er ihn wieder. Er sprach: ""Wie lange hast du verharrt?"" Er sagte: ""Ich verharrte einen Tag oder den Teil eines Tages."" Da sprach Er: ""Nein du verharrtest einhundert Jahre. Nun betrachte deine Speise und deinen Trank. Sie sind nicht verdorben. Und betrachte deinen Esel. Wir machen dich damit zu einem Zeichen für die Menschen. Und betrachte die Knochen, wie Wir sie zusammensetzen und dann mit Fleisch bekleiden."" Und als ihm dies klargemacht worden war, sagte er: ""Ich weiß, dass Allah Macht hat über alle Dinge."""

260 "Und gedenke, als Abraham sagte: ""Mein Herr, lass mich sehen, wie Du die Toten wieder zum Leben bringst"", Er sprach: ""Glaubst du denn nicht?"" Er sagte: ""Doch! Aber (ich frage,) um mein Herz zu beruhigen."" Er sagte: ""Nimm dir vier Vögel und zerstückle sie, dann setze auf jeden Berg einige Teile davon. Hierauf rufe sie. Sie werden eilends zu dir kommen. Und wisse, dass Allah Allmächtig und Allweise ist!"""

261 Das Gleichnis derjenigen, die ihr Vermögen auf dem Weg Allahs ausgeben, ist wie das Gleichnis eines Samenkorns, das sieben Ähren wachsen lässt, in jeder Ähre hundert Körner. Und Allah vervielfacht es, wem Er will. Und Allah ist Allumfassend, Allwissend.

262 Diejenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs spenden, dann dem, was sie gespendet haben, weder Vorhaltungen noch Ungebührlichkeiten folgen lassen, denen wird ihr Lohn von ihrem Herrn zuteil werden, und weder Angst wird über sie kommen noch werden sie traurig sein.

263 Gütige Rede und Verzeihung sind besser als ein Almosen, das von einem Übel befolgt wird; und Allah ist Reich und Milde.

264 O ihr, die ihr glaubt, vereitelt nicht eure Almosen durch Vorhaltungen und Ungemach, gleich dem, der sein Gut ausgibt, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Das Gleichnis dessen ist das Gleichnis eines Felsens mit Erdreich darüber, und es trifft ihn ein Platzregen und lässt ihn hart. Sie richten nichts aus mit ihrem Verdienst; denn Allah leitet nicht die ungläubigen Leute.

265 Das Gleichnis jener aber, die ihr Gut ausgeben im Trachten nach Allahs Wohlgefallen und zur Stärkung ihrer Seele, ist das Gleichnis eines Gartens auf einem Hügel: es trifft ihn ein Platzregen, und da bringt er seine Früchte zweifach (hervor). Und wenn ihn kein Platzregen trifft, so doch Tau. Und Allah durchschaut euer Tun.

266 Wünscht einer von euch, dass er einen Garten besitze mit Palmen und Reben, durcheilt von Bächen, in dem er allerlei Früchte habe, und dass ihn das Alter treffe, während er (noch) schwache Sprösslinge habe, und (dass) ihn (den Garten) ein feuriger Wirbelsturm da treffe und er verbrenne? So erklärt euch Allah die Zeichen; vielleicht denkt ihr (darüber) nach.

267 O ihr, die ihr glaubt, spendet von dem Guten, das ihr erwarbt, und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorkommen lassen, und sucht darunter zum Spenden nicht das Schlechte aus, das ihr selber nicht nähmet, ohne dabei die Augen zuzudrücken; und wisset, Allah ist Reich und Gepriesen.

268 Satan droht euch Armut an und befiehlt euch Schändliches, Allah aber verheißt euch Seine Vergebung und Huld. Und Allah ist Allumfassend und Allwissend.

269 Er gibt die Weisheit, wem Er will, und wem da Weisheit gegeben wurde, dem wurde hohes Gut gegeben; doch niemand bedenkt dies außer denjenigen, die Verstand haben.

270 Und was ihr an Spende gebt oder als Gelübde versprecht, seht, Allah weiß es, und die Ungerechten finden keine Helfer.

271 Wenn ihr Almosen offenkundig gebt, so ist es angenehm, und wenn ihr sie verbergt und sie den Armen gebt, so ist es besser für euch und sühnt eure Missetaten. Und Allah ist eures Tuns kundig.

272 Ihre Rechtleitung obliegt nicht dir, sondern Allah leitet recht, wen Er will. Was immer ihr an Gutem spendet, das ist für euch selbst, und ihr (sollt) nicht spenden, es sei denn aus Verlangen nach dem Angesicht Allahs. Und was immer ihr an Gutem spendet, das soll euch voll zurückerstattet werden, und es soll euch kein Unrecht zugefügt werden.

273 (Dies ist) für die Armen, die auf dem Weg Allahs (daran) gehindert werden, sich frei im Land zu bewegen. Der Unwissende hält sie für reich wegen (ihrer) Zurückhaltung. Du aber erkennst sie an ihrem Auftreten. Sie betteln die Menschen nicht aufdringlich an. Und was immer ihr an Gutem spendet, wahrlich, Allah weiß es.

274 Diejenigen, die ihren Besitz bei Nacht und Tag, geheim oder offen, spenden - denen ist ihr Lohn von ihrem Herrn (gewiss), und sie brauchen keine Angst zu haben noch werden sie traurig sein.

275 "Diejenigen, die Zinsen verschlingen, sollen nicht anders dastehen als wie einer, der vom Satan erfasst und zum Wahnsinn getrieben wird. Dies (soll so sein,) weil sie sagen: ""Handel ist dasselbe wie Zinsnehmen."" Doch Allah hat den Handel erlaubt und das Zinsnehmen verboten. Und wenn zu jemandem eine Ermahnung von seinem Herrn kommt und er dann aufhört - dem soll verbleiben, was bereits geschehen ist. Und seine Sache ist bei Allah. Wer es aber von neuem tut - die werden Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig bleiben."

276 Allah wird den Zins dahinschwinden lassen und die Mildtätigkeit vermehren. Und Allah liebt keinen, der ein hartnäckiger Ungläubiger und Übeltäter ist.

277 Wahrlich, denjenigen, die gläubig sind und gute Werke tun und das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, ist ihr Lohn von ihrem Herrn (gewiss,) und sie brauchen keine Angst haben noch werden sie traurig sein.

278 O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und verzichtet auf das, was noch übrig ist an Zinsen, wenn ihr Gläubige seid.

279 Und wenn ihr dies nicht tut, dann ist euch Krieg angesagt von Allah und Seinem Gesandten. Doch wenn ihr bereut, dann soll euch euer Kapital zustehen, so dass weder ihr Unrecht tut, noch euch Unrecht zugefügt wird.

280 Wenn jemand in Schwierigkeiten ist, dann gewährt ihm Aufschub, bis eine Erleichterung (eintritt). Doch wenn ihr mildtätig seid, so ist es besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet.

281 Und fürchtet den Tag, an dem ihr zu Allah zurückgebracht werdet. Dann wird jeder Seele das zurückerstattet, was sie erworben hat, und ihnen wird kein Unrecht geschehen.

282 O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr eine Anleihe gewährt oder aufnehmt zu einer festgesetzten Frist, dann schreibt es nieder. Und ein Schreiber soll es in eurem Beisein getreulich niederschreiben. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Allah es gelehrt hat. So schreibe er also, und der Schuldner soll es diktieren und Allah, seinen Herrn, fürchten und nichts davon weglassen. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder schwach ist oder unfähig, selbst zu diktieren, dann soll sein Sachwalter getreulich für ihn diktieren. Und lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen, und wenn es keine zwei Männer gibt, dann (sollen es bezeugen) ein Mann und zwei Frauen von denen, die euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit, wenn sich eine der beiden irrt, die andere von ihnen sie (daran) erinnert. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden. Und verschmäht nicht, es niederzuschreiben - (seien es) große oder kleine (Beträge) - bis zur festgesetzten Frist. Das ist rechtschaffener vor Allah und zuverlässiger, was die Bezeugung angeht und bewahrt euch eher vor Zweifeln, es sei denn es handelt sich um eine sogleich verfügbare Ware, die von Hand zu Hand geht unter euch; dann ist es kein Vergehen für euch, wenn ihr es nicht niederschreibt. Und nehmt Zeugen, wenn ihr miteinander Handel treibt. Und weder dem Schreiber noch dem Zeugen soll Schaden zugefügt werden. Und wenn ihr es tut, dann ist es wahrlich ein Frevel von euch. Und fürchtet Allah. Und Allah lehrt euch, und Allah ist über alles kundig.

283 Und wenn ihr auf einer Reise seid und keinen Schreiber findet, dann soll ein Pfand in Empfang genommen werden. Und wenn einer von euch dem anderen (etwas) anvertraut, dann soll der, dem es anvertraut wurde, das ihm Anvertraute zurückgeben und Allah, seinen Herrn, fürchten. Und unterdrückt das Zeugnis nicht. Und wer es verbirgt, dessen Herz ist wahrlich mit Schuld befleckt. Und Allah ist dessen kundig, was ihr tut.

284 Allah gehört das, was in den Himmeln und was in der Erde ist. Und ob ihr kundtut, was in euren Seelen ist, oder es geheim haltet, Allah wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. Dann verzeiht Er, wem Er will, und bestraft, wen Er will. Und Allah hat Macht über alle Dinge.

285 "Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt worden ist, ebenso die Gläubigen; sie alle glauben an Allah und an Seine Engel und an Seine Bücher und an Seine Gesandten. Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sagen: ""Wir hören und gehorchen. Gewähre uns Deine Vergebung, unser Herr, und zu Dir ist die Heimkehr."

286 "Allah fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was sie zu leisten vermag. Ihr wird zuteil, was sie erworben hat, und über sie kommt, was sie sich zuschulden kommen lässt. Unser Herr, mache uns nicht zum Vorwurf, wenn wir (etwas) vergessen oder Fehler begehen. Unser Herr, und erlege uns keine Bürde auf, so wie Du sie jenen aufgebürdet hast, die vor uns waren. Unser Herr, und lade uns nichts auf, wofür wir keine Kraft haben. Und verzeihe uns und vergib uns und erbarme Dich unser. Du bist unser Beschützer. So hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen!"



Sura 19

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

1 Kaf Ha Ya ‘Ain Sad.

2 Erwähnt wird (hier) die Barmherzigkeit deines Herrn gegen Seinen Diener Zacharias.

3 Als er seinen Herrn mit leisem Ruf anrief ,

4 "sagte er: ""Mein Herr, mein Gebein ist nun schwach geworden, und die Haare meines Hauptes schimmern grau, doch niemals, mein Herr, bin ich mit meiner Bitte an Dich unglücklich gewesen."

5 Nun aber fürchte ich meine Verwandten, die mich überleben werden, und meine Frau ist unfruchtbar geworden. Gewähre Du mir darum einen Nachfolger ,

6 "auf dass er mein Erbe sei und der Erbe des Hauses Jakobs. Und mache ihn, mein Herr, (Dir) wohlgefällig."""

7 """O Zacharias, Wir geben dir die frohe Botschaft von einem Sohn, dessen Name Yahya sein soll. Wir haben noch keinen dieses Namens geschaffen."""

8 "Er sagte: ""Mein Herr, wie soll mir ein Sohn (geboren) werden, wo doch meine Frau unfruchtbar ist und ich schon das fortgeschrittene Alter erreicht habe?"""

9 "Er sprach: ""So ist es; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes, und Ich habe dich zuvor geschaffen, als du ein Nichts warst.""""

10 "Er sagte: ""Mein Herr, gib mir ein Zeichen."" Er sprach: ""Dein Zeichen sei, dass du - obgleich gesund - drei (Tage und) Nächte lang nicht zu den Menschen reden sollst."""

11 So trat er aus dem Tempel heraus vor sein Volk und gab ihm zu verstehen, dass es (Allah) am Morgen und am Abend zu preisen habe.

12 """O Yahya, halte das Buch kraftvoll fest."" Und wir verliehen ihm Weisheit im Knabenalter"

13 und ein liebevolles Gemüt von Uns und Reinheit. Und er war fromm

14 und ehrerbietig gegen seine Eltern. Und er war nicht hochfahrend, trotzig.

15 Und Friede war auf ihm an dem Tage, als er geboren wurde, und an dem Tage, als er starb, und (Friede wird auf ihm sein) an dem Tage, wenn er wieder zum Leben erweckt wird.

16 Und erwähne im Buch Maria. Als sie sich von ihrer Familie nach einem östlichen Ort zurückzog

17 und sich vor ihr abschirmte, da sandten Wir Unseren Engel Gabriel zu ihr, und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen ;

18 "und sie sagte: ""Ich nehme meine Zuflucht vor dir beim Allerbarmer, (lass ab von mir,) wenn du Gottesfurcht hast."""

19 "Er sprach: ""Ich bin der Bote deines Herrn. (Er hat mich zu dir geschickt,) auf dass ich dir einen reinen Sohn beschere."""

20 "Sie sagte: ""Wie soll mir ein Sohn (geschenkt) werden, wo mich doch kein Mann (je) berührt hat und ich auch keine Hure bin?"""

21 "Er sprach: ""So ist es; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes, und Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine beschlossene Sache.""""

22 Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück.

23 "Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte: ""O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!"""

24 "Da rief er ihr von unten her zu: ""Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein Bächlein fließen lassen ;"

25 und schüttele den Stamm der Palme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen.

26 "So iß und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: "Ich habe dem Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden.""""

27 "Dann brachte sie ihn auf dem Arm zu den Ihren. Sie sagten: ""O Maria, du hast etwas Unerhörtes getan."

28 "O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, und deine Mutter war keine Hure."""

29 "Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: ""Wie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?"""

30 "Er (Jesus) sagte: ""Ich bin ein Diener Allahs; Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht."

31 Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge, und Er befahl mir Gebet und Zakah, solange ich lebe ;

32 und ehrerbietig gegen meine Mutter (zu sein); Er hat mich nicht gewalttätig und unselig gemacht.

33 "Und Friede war über mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird über mir sein) an dem Tage, wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt werde."""

34 Dies ist Jesus, Sohn der Maria - (dies ist) eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind.

35 "Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschließt, so spricht Er nur: ""Sei!"" und es ist."

36 """Wahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader Weg."""

37 Doch die Parteien wurden uneinig untereinander; wehe darum denen, die ungläubig sind; sie werden einen großen Tag erleben.

38 Wie gut wird ihr Hören und Sehen an dem Tage sein, wo sie zu Uns kommen werden! Heute aber befinden sich die Frevler in offenbarem Irrtum.

39 Und warne sie vor dem Tag der Verbitterung, wenn alles entschieden werden wird, während sie (jetzt) noch in Sorglosigkeit leben und immer noch nicht glauben.

40 Wir sind es, Die die Erde, und alle, die auf ihr sind, erben werden, und zu Uns werden sie zurückgebracht.

41 Und erwähne in diesem Buch Abraham. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet ,

42 "als er zu seinem Vater sagte: ""O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht hört und sieht und dir nichts nützen kann?"

43 O mein Vater, zu mir ist Wissen gekommen, das nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den ebenen Weg leiten.

44 O mein Vater, diene nicht Satan; denn Satan empört sich gegen den Allerbarmer.

45 "O mein Vater, siehe, ich fürchte, es könnte dich die Strafe des Allerbarmers treffen, und dann wirst du ein Freund Satans werden."""

46 "Er sagte: ""Wendest du dich von meinen Göttern ab, o Abraham? Wenn du (damit) nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlass mich für lange Zeit."""

47 "Er (Abraham) sagte: ""Friede sei auf dir! Ich will bei meinem Herrn um Vergebung für dich bitten; denn Er ist gnädig gegen mich."

48 "Und ich werde mich von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft, fernhalten; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde durch das Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht unglücklich sein."""

49 Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Isaak und Jakob und machten beide zu Propheten.

50 Und Wir verliehen ihnen Unsere Barmherzigkeit; und Wir gaben ihnen einen guten Ruf und hohes Ansehen.

51 Und erwähne in diesem Buch Moses. Er war wahrlich ein Erwählter; und er war ein Gesandter, ein Prophet.

52 Wir riefen ihn von der rechten Seite des Berges und ließen ihn zu einer vertraulichen Unterredung näher treten.

53 Und Wir machten ihm in Unserer Barmherzigkeit seinen Bruder Aaron zum Propheten.

54 Und erwähne in diesem Buch Ismael. Er blieb wahrlich seinem Versprechen treu und war ein Gesandter, ein Prophet ;

55 und er pflegte seinen Angehörigen Gebet und Zakah ans Herz zu legen und war seinem Herrn wohlgefällig.

56 Und erwähne in diesem Buch Idris. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet.

57 Wir erhoben ihn zu hohem Rang ;

58 sie waren jene unter den Propheten, denen Allah Gnade erwiesen hat aus der Nachkommenschaft Adams und aus denen, die Wir mit Noah dahintrugen, und aus der Nachkommenschaft Abrahams und Israels und aus denen, die Wir rechtgeleitet und erwählt hatten. Wenn ihnen die Verse des Allerbarmers verlesen wurden, fielen sie anbetend und weinend nieder.

59 Dann aber kamen nach ihnen Nachfahren, die das Gebet vernachlässigten und ihren Leidenschaften folgten. So gehen sie nun sicher dem Untergang entgegen ;

60 außer denen, die bereuen und glauben und rechtschaffen handeln. Diese werden ins Paradies eingehen, und sie werden kein Unrecht erleiden

61 (in den) Gärten von Eden, die der Allerbarmer Seinen Dienern im Verborgenen verhieß. Wahrlich, Seine Verheißung wird in Erfüllung gehen.

62 Sie hören dort kein leeres Gerede, sondern (genießen) nur Frieden; und sie werden dort ihren Unterhalt morgens und abends empfangen.

63 Dies ist das Paradies, das Wir jenen Unserer Diener zum Erbe geben, die gottesfürchtig sind.

64 """Wir (Engel) kommen nur auf den Befehl deines Herrn hernieder. Sein ist alles, was vor uns und was hinter uns und was dazwischen ist; und dein Herr ist nicht vergeßlich."

65 "(Er ist der) Herr der Himmel und der Erde und all dessen, was zwischen beiden liegt. So diene Ihm, und sei beharrlich in Seinem Dienst. Kennst du etwa einen, der Ihm gleich wäre?"""

66 "Und der Mensch sagt: ""Wie? Wenn ich tot bin, soll ich dann wirklich (wieder) zum Leben auferstehen?"""

67 Bedenkt der Mensch denn nicht, dass Wir ihn zuvor erschufen, als er ein Nichts war?

68 Und, bei deinem Herrn, Wir werden sie ganz gewiss versammeln und auch die Satane; dann werden Wir sie auf den Knien rund um Dschahannam bringen.

69 Alsdann werden Wir aus jeder Partei diejenigen herausgreifen, die am trotzigsten in der Empörung gegen den Allerbarmer waren.

70 Und Wir kennen die am besten, die es am meisten verdienen, darein zu gehen.

71 Und keiner ist unter euch, der nicht daran vorbeikommen wird - das ist eine von deinem Herrn beschlossene Fügung.

72 Dann werden Wir die Gottesfürchtigen erretten, die Frevler aber werden Wir darin auf den Knien belassen.

73 "Und als ihnen Unsere deutlichen Zeichen verlesen wurden, sagten die Ungläubigen zu den Gläubigen: ""Welche der beiden Gruppen ist besser gestellt und gibt eine eindrucksvollere Versammlung ab?"""

74 Und wie viele Geschlechter vor ihnen haben Wir schon vernichtet, (die) ansehnlicher an Besitz und äußerer Erscheinung (waren)!

75 "Sprich: ""Diejenigen, die sich im Irrtum befinden, erhalten langes Gewähren vom Allerbarmer, bis sie das sehen, was ihnen angedroht wurde - ob es nun die Strafe ist oder die Stunde -, und dann erkennen, wer in der schlechteren Lage und schwächer an Streitmacht ist."

76 "Und Allah bestärkt die, die rechtgeleitet sind, in Seiner Führung. Die bleibenden guten Werke aber sind lohnender bei deinem Herrn und fruchtbarer."""

77 "Hast du wohl den gesehen, der Unsere Zeichen leugnet und sagt: ""Ganz gewiss werde ich Vermögen und Kinder erhalten""?"

78 Hatte er denn Zugang zum Verborgenen oder hat er vom Allerbarmer ein Versprechen entgegengenommen?

79 Nein; Wir werden aufschreiben, was er sagt, und Wir werden für ihn die Strafe verlängern.

80 Und Wir werden all das von ihm erben, wovon er redet, und er wird allein zu Uns kommen.

81 Und sie haben sich Götter statt Allah genommen, auf dass sie ihnen zur Ehre gereichen.

82 Nein; sie werden einst ihre Verehrung leugnen und derer Widersacher sein.

83 Siehst du nicht, dass Wir die Satane auf die Ungläubigen losgelassen haben, um sie aufzureizen?

84 Darum geh nicht eilig gegen sie vor; Wir zählen ihre (Taten) genau ab.

85 Am Tage, da Wir die Gottesfürchtigen als eine Abordnung vor dem Allerbarmer versammeln,

86 werden Wir die Schuldigen wie eine Herde zu Dschahannam treiben.

87 Sie werden kein Anrecht auf Fürsprache haben - mit Ausnahme dessen, der vom Allerbarmer ein Versprechen empfangen hat.

88 "Und sie sagen: ""Der Allerbarmer hat Sich einen Sohn genommen."""

89 Wahrhaftig, ihr habt da etwas Ungeheuerliches begangen!

90 Beinahe werden die Himmel zerreißen und die Erde auseinander bersten und beinahe werden die Berge in Trümmern zusammenstürzen ,

91 weil sie dem Allerbarmer einen Sohn zugeschrieben haben.

92 Und es geziemt dem Allerbarmer nicht, Sich einen Sohn zu nehmen.

93 Da ist keiner in den Himmeln noch auf der Erde, der dem Allerbarmer anders denn als Diener sich nahen dürfte.

94 Wahrlich, Er hat sie gründlich erfasst und Er hat alle genau gezählt.

95 Und jeder von ihnen wird am Tage der Auferstehung allein zu Ihm kommen.

96 Diejenigen, die da glauben und gute Werke tun - ihnen wird der Allerbarmer Liebe zukommen lassen.

97 Darum haben Wir ihn (den Koran) (dir) in deiner Sprache leicht (verständlich) gemacht, damit du durch ihn den Gottesfürchtigen die frohe Botschaft verkünden und die Streitsüchtigen warnen mögest.

98 Und wie viele Geschlechter haben Wir vor ihnen vernichtet! Kannst du auch nur einen von ihnen spüren oder auch nur einen Laut von ihnen hören? .



Sura 76

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

1 Gab es nicht für den Menschen eine Zeit, da er nichts Nennenswertes war?

2 Wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Ergussmischung, auf dass Wir ihn prüfen möchten; dann machten Wir ihn hörend und sehend.

3 Wir haben ihm den rechten Weg gezeigt, mochte er nun dankbar oder undankbar sein.

4 Wahrlich, Wir haben für die Ungläubigen Ketten, eiserne Nackenfesseln und einen Feuerbrand bereitet.

5 Die Rechtschaffenen aber trinken aus einem Becher, dem Kampfer beigemischt ist.

6 (Er wird gespeist aus) einer Quelle, von der die Diener Allahs trinken, und die sie in reichlichem Maße hervorsprudeln lassen.

7 Sie vollbringen das Gelübde, und sie fürchten einen Tag, dessen Übel sich weithin ausbreitet.

8 Und sie geben Speise - und mag sie ihnen (auch) noch so lieb sein - dem Armen, der Waise und dem Gefangenen ,

9 "(indem sie sagen:) ""Wir speisen euch nur um Allahs willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank dafür."

10 "Wahrlich, wir fürchten von unserem Herrn einen finsteren, unheilvollen Tag."""

11 Darum wird Allah sie vor dem Übel jenes Tages bewahren und ihnen Herzensfreude und Glückseligkeit bescheren.

12 Und Er wird sie für ihre Geduld mit einem Paradies und seidenen (Gewändern) belohnen.

13 Darin lehnen sie auf erhöhten Sitzen, (und) sie werden dort weder Sonnenhitze noch Eiseskälte erleben.

14 Und seine Schatten werden tief auf sie herabreichen, und seine gebüschelten Früchte machen sich ganz leicht zu greifen.

15 Und Trinkgefäße aus Silber werden unter ihnen die Runde machen, und Pokale, (durchsichtig) wie Glas ,

16 doch Gläser aus Silber, und sie werden ihren Umfang nach Maß bemessen.

17 Und es wird ihnen dort ein Becher zu trinken gereicht werden, dem Ingwer beigemischt ist.

18 (Er wird gespeist aus) einer Quelle darin, die Salsabil genannt wird.

19 Und es werden sie dort ewig junge Knaben bedienen. Wenn du sie siehst, hältst du sie für verstreute Perlen.

20 Und wohin du dort auch schauen magst, so wirst du ein Wohlleben und ein großes Reich erblicken.

21 Sie werden Gewänder aus feiner, grüner Seide und Brokat tragen. Sie werden mit silbernen Spangen geschmückt sein. Und ihr Herr wird sie von einem reinen Trank trinken lassen.

22 """Das ist euer Lohn, und euer Bemühen ist mit Dank angenommen worden."""

23 Wahrlich, Wir Selbst haben dir den Koran als Offenbarung herabgesandt.

24 So warte geduldig auf den Befehl deines Herrn und gehorche keinem, der ein Sünder oder ein Ungläubiger unter ihnen ist.

25 Und gedenke des Namens deines Herrn am Morgen und am Abend.

26 Und wirf dich in einem Teil der Nacht vor Ihm in Anbetung nieder und preise Seine Herrlichkeit einen langen Teil der Nacht hindurch.

27 Wahrlich, diese lieben das Weltliche und vernachlässigen den Tag, der hinterher auf (ihnen) lastet.

28 Wir haben sie erschaffen und ihrer Beschaffenheit Festigkeit verliehen; und wenn Wir wollen, können Wir andere ihresgleichen an ihre Stelle setzen.

29 Wahrlich, dies ist eine Ermahnung. So möge, wer da will, einen Weg zu seinem Herrn einschlagen.

30 Und ihr könnt nur wollen, wenn Allah will. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allweise.

31 Er lässt, wen Er will, in Seine Barmherzigkeit eingehen, und für die Ungerechten hat Er eine qualvolle Strafe bereitet.