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sonst. Sachtexte
 

Auf dieser Seiter sind Sachtexte gesammelt, die zueinander keinen Bezug haben. Deshalb folgendes

Inhaltsverzeichnis:

1. Das Kurfel - Spielerei mit Raumdimensionen (Naturwissenschaft)

2. Prinzip der Grundsicherung  (Politik)

 

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Das Kurfel - Eine Spielerei mit Raumdimensionen

 

Die Fähigkeiten des menschlichen Bewusstseins sind wirklich ungeheuerlich, je mehr man darüber nachdenkt, desto gewaltiger kommen sie einem vor. Andererseits, und das sollten wir auch nicht vergessen, sind sie auch sehr begrenzt. Von allen Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft, die keineswegs ausreicht, alles zu erfassen, was nachweislich existent ist, greife ich eine heraus: Unsere Vorstellung vom Raum.

Unser“ Raum hat drei Raumdimensionen, jeder Gegenstand hat sie, jeder Himmelskörper, ja das All als Ganzes hat sie - jedenfalls in unserer Vorstellung. Alles Ding­liche, das wir denken können, hat in irgendeiner Weise Länge, Breite und Dicke. Undenkbar ist ein Gegenstand, der z. B. keine Dicke haben soll, ebenso, wie einer, der noch irgendeine vierte Raumdimension haben soll. Für uns ist klar, dass alles eben genau drei Dimensionen hat.

Dabei ist spätestens seit Einstein klar, dass zumindest eine weitere Dimension existent, nachweisbar, berechenbar ist. Alle entsprechenden Berechnungen und Beobachtungen ergeben das. Aber vorstellen können wir uns diese „vierte“ Dimension nicht. In ge­wissen Grenzen sind wir in der Lage, uns Räume vorzustellen, die weniger als drei Dimensionen haben, auf keinen Fall aber mehr. Nun gut, beschränken wir uns zu­nächst auf weniger Dimensionen - nur als interessantes Gedankenspiel.

 

Die Welt der Strichwürmer

Nehmen wir einmal an, es gäbe ein Universum, das nur eine Dimension hat. Solch ein Universum wäre eine Linie. Alles, was existent ist, befände sich auf dieser Linie, jeder Gegen­stand, jede Bewegung, auch das Licht oder ähnliches. Alle Gegenstände hätten eine Länge, aber absolut keine Breite oder Dicke. Die Wesen in dieser Welt nennen wir „Strich­würmer“, weil auch sie nur eine Länge haben. Sie können sich nun vorwärts und rückwärts bewegen, seitwärtige Bewegungen sind ausgeschlossen. Jedes Hindernis auf der Linie ist für sie unüberwindbar. Es ist unmöglich, dass ein Wesen sich umdreht (Links-Rechts-Konstanz) oder dass es an einem anderen vorbeizieht. All diese Bedin­gungen würden die Strichwürmer als selbstverständlich hinnehmen.

Ein Professor unter den Strichwürmern sagt jetzt aber zu seinen Mitwürmern: „Meine Forschungen haben ergeben, dass a) unser Weltall unendlich ist, dass b) seine Länge berechnet werden kann, dass c) alles, was sich genau geradeaus bewegt, nach einer Reise durchs ganze Universum an seinen Ausgangspunkt zurückkommt, dass d) alle Punkte unseres Universums sich voneinander wegbewegen und dass es e) mindestens eine weitere Raumdimension gibt. Unsere Linie ist krumm.“

Die Strichwürmer begreifen nichts. Dass ihr All unendlich sein soll, akzeptieren sie ge­rade noch, weil sie sich sonst fragen müssten, wie ein Ende aussehen kann. Dass eine Linie, die unendlich ist, ausgemessen werden kann, erscheint ihnen widersprüchlich. Wer auf einer Geraden geht, kommt nie wieder zurück. Niemals können sich alle Punkte gleichzeitig voneinander entfernen. Und eine krumme Linie kann es für sie nicht geben, denn alles spielt sich ja auf der Universums-Linie ab. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten liegt immer auf dieser Linie, weil es etwas anderes nicht gibt. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist aber eine Gerade, also ist Ihre Univer­sums-Linie gerade - oder eigentlich umgekehrt definiert: gerade ist, was auf der Universums-Linie verläuft.

Wesen, die in der Lage wären, über die eine Dimension der Strichwürmer hinauszu­sehen, fänden dagegen alles ganz einfach: Die Linie, das Universum der Strichwürmer, ist zu einem in sich geschlossenen Kreis gekrümmt! Dieser Kreis ist so gewaltig groß, dass die Strichwürmer nicht die Erfahrung machen können, ganz herumzukommen oder auch nur eine Nachricht ganz herumzuschicken. Aber vor allem ist für sie ein Kreis unvorstellbar, weil er ohne eine zweite Dimension nicht denkbar ist. Ein Kreis beinhal­tet eine Fläche. Und dass alle Punkte des Universums sieh voneinander wegbewegen, ist leicht damit zu erklären, dass dieser Kreis wächst, also „aufgeblasen“ wird. So wird der Abstand zwischen allen beliebigen Punkten immer größer.

 

Die Welt der Plattwanzen

Stellen wir uns nun vor, es gäbe zweidimensionale Wesen, deren ganzes Universum eine Fläche ist. Sie kennen Länge und Breite, Formen, aber keine Höhe. Alle Körper sind wie geometrische Figuren unendlich flach, auch die Wesen in diesem Universum, die wir Plattwanzen nennen wollen. Sie können sich bewegen, einander zu- oder abwenden, Linien bauen, aber nichts übereinander stapeln. Wenn diese Wesen jemals in Kontakt kämen mit dem Universum der Strichwürmer, wären sie denen überlegen und könnten ihnen bemerkenswerte Streiche spielen. So könnten sie einen Wurm nehmen, seitwärts aus der Linie in ihre Fläche schieben, ihn umdrehen und ihn wieder in die Linie zurückschieben. Für die Strichwürmer wäre das ein unerklärliches Wun­der, die Links-Rechts-Konstanz wäre verletzt. Genauso könnte ein Wurm seitwärts in die Fläche verschoben und woanders wieder eingesetzt werden. Auch dies wäre für die Strichwürmer unbegreiflich, da es ihnen nicht möglich ist, irgendeinen Gegenstand auf ihrer Linie zu umgehen.

Aber die Plattwanzen haben in ihrer Welt auch Probleme. Die Links-Rechts-Konstanz gilt auch für sie, nur eine Dimension höher. Wenn z. 6. bei einem Dreieck die Eckpunkte A, B und C rechtsherum angeordnet sind, so ändert sich dies nicht durch Dre­hen und Verschieben des Dreiecks. Aber Umklappen ist in zwei Dimensionen nicht möglich. Und eine in sich geschlossene Linie um eine Plattwanze herum wäre für diese ein unüberwindliches Gefängnis.

Bei den Plattwanzen gibt es ebenfalls einen Professor, und der sagt: „Meine For­schungen haben ergeben, dass a) unser Weltall unendlich ist, dass b) seine Fläche be­rechnet werden kann, dass c) alles, was sich genau geradeaus bewegt, nach einer Reise durchs ganze Universum an seinen Ausgangspunkt zurückkommt, dass d) alle Punkte unseres Universums sich voneinander wegbewegen und dass es e) mindestens eine weitere Raumdimension gibt. Unsere Fläche ist krumm.“

Die Plattwanzen begreifen nichts. Dass ihr All unendlich sein soll, akzeptieren sie ge­rade noch mit einiger Skepsis, weil sie nicht wissen, was sonst „dahinter“ sein soll. Aber nur eine endliche Fläche kann ausgemessen werden. Wer auf einer Geraden geht, kommt nie wieder zurück. Und niemals können sich alle Punkte gleichzeitig voneinander entfernen. Eine krumme Fläche kann es für sie nicht geben, denn alles spielt sich ja auf der Universums-Fläche ab. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten liegt immer auf dieser Fläche, weil es etwas anderes nicht gibt. Der kürzeste Weg zwi­schen zwei Punkten ist aber eine Gerade, also ist ihre Universums-Fläche gerade.

Wir, die wir in der Lage sind, über die zwei Dimensionen der Plattwanzen hinauszu­sehen, fänden dagegen alles ganz einfach: Die Fläche, das Universum der Strichwür­mer, ist zu einer in sich geschlossenen Kugel gekrümmt! Diese Kugel ist so gewaltig groß, dass die Plattwanzen nicht die Erfahrung machen können, ganz herumzukommen oder auch nur eine Nachricht ganz herumzuschicken. Aber vor allem ist für sie eine Kugel unvorstellbar, weil sie ohne eine dritte Dimension nicht denkbar ist. Eine Kugel beinhaltet einen Rauminhalt. Und dass alle Punkte des Universums sich voneinander wegbewegen, ist leicht damit zu erklären, dass diese Kugel wächst, also „aufgeblasen“ wird. So wird der Abstand zwischen allen beliebigen Punkten immer größer.

Kämen wir als dreidimensionale Wesen jemals mit der Welt der Plattwanzen in Berüh­rung, könnten wir ihnen hübsche Streiche spielen! Wir könnten einen Gegenstand, z. B. das erwähnte Dreieck, aus ihrer Fläche hochnehmen, umdrehen und wieder hinlegen. Die Plattwanzen würden staunen und an ein Wunder denken, weil die Links-Rechts-Konstanz verletzt ist. Oder wir nehmen eine Plattwanze, die in dem oben beschriebe­nen Gefängnis steckt, einfach hoch und setzen sie daneben wir hin. Auch diese Be­freiung - ohne das Gefängnis auch nur zu berühren - wäre für die Plattwanzen unerklärlich.

 

Unsere Welt

Unsere Welt brauchen wir uns nicht vorzustellen, weil sie unsere Realität ist. Unser ganzes Universum ist ein Raum, dreidimensional, d. h. jeder Körper hat Länge, Breite und Dicke. Unsere eigenen Grenzen können wir nur schwer erkennen. Aber auch bei uns gibt es Professoren, die sagen: „Unsere Forschungen haben ergeben, dass a) unser Weltall unendlich ist, dass b) sein Rauminhalt berechnet werden kann, dass c) alles, was sich genau geradeaus be­wegt, nach einer Reise durchs ganze Universum an seinen Ausgangspunkt zurück­kommt, dass d) alle Punkte unseres Universums sich voneinander wegbewegen und dass es e) mindestens eine weitere Raumdimension gibt. Unser Raum ist krumm.“

Da stehen wir nun und begreifen gar nichts. Und doch ist die Sache ganz einfach: Unser Raum ist „krumm“, er ist in sich geschlossen und bildet eine vierdimensionale Figur. die obendrein noch „aufgeblasen“ wird. Von der vierten Dimension aus betrach­tet sind unsere Geraden keineswegs die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, sondern Umwege. Gedachte Wesen aus der vierten Dimension lächeln über uns ge­nauso wie wir über das begrenzte Vorstellungsvermögen der Plattwanzen. Sie sagen: „Sehen die Menschen denn nicht, dass ihr Raum gekrümmt ist und sich zu einem Kurfel schließt?“ Das Wort habe ich eben erfunden, denn wir sehen es nicht, dieses Kurfel, wir können es nicht einmal denken und haben ihm deshalb auch nie einen Namen gegeben. Aber so, wie sich eine krumme Linie zu einem Kreis schließt, wie eine krumme Fläche sich zu einer Kugel schließt, so schließt sich ein krummer Raum zu einem Kurfel. Und die Wesen aus der vierten Dimension spielen uns ihre Streiche: Sie nehmen einen linken Schuh kurz in die vierte Dimension hinüber und stellen ihn uns dann als rechten Schuh wieder hin. Wir werden sagen: Unmöglich! Ein Wunder! Oder sie nehmen einen Gefangenen aus einer geschlossenen Zelle heraus und schieben ihn durch die vierte Dimension ins Freie, ohne die Zelle auch nur anzurühren.

Wir müssen damit leben: Es gibt mehr in der Welt, als wir uns vorstellen können, zum Beispiel ein Kurfel. Schon die elektromagnetische Wellenerscheinung, die wir „Licht“ nennen, legt diesen Schluss nahe.

 

Das Licht schwingt im Kurfel!

Licht ist eine Welle, und zwar eine Querwelle. Wo schwingt eine Querwelle, die sich dreidimensional im Raum ausbreitet? Auch hier ist es interessant, die Verhältnisse in niedrigeren Dimensionen zu betrachten. Eine Seilwelle z. B. breitet sich in Richtung Seil, also eindimensional, aus. Das einzelne Seilstückchen jedoch schwingt hin und her, also quer zur Ausbreitungsrichtung. Deshalb wird eine solche Welle Querwelle ge­nannt. Wenn die einzelnen Seilabschnitte vor und zurück schwingen würden, was bei einem elastischen Seil besonders leicht darstellbar ist, schwingt diese Welle in der Ausbreitungsrichtung und ist eine Längswelle. Die Längswelle im Seil kommt mit der einen Dimension aus, die Querwelle allerdings nicht. Nur zum Schwingen, nicht zur Ausbreitung, braucht sie die zweite Dimension.

Wasserwellen sind ebenfalls Querwellen. Sie breiten sich auf einer Fläche, also zwei­dimensional aus, schwingen aber auf und ab, also quer zu jeder Ausbreitungsrichtung. Für das Schwingen brauchen diese zweidimensionalen Wellen die dritte Dimension. Schallwellen breiten sich im Raum, also dreidimensional aus. Sie sind aber Längswel­len, die Luft schwingt vor und zurück. Dabei wird keine weitere Dimension benötigt. Das Licht allerdings ist, wie man zeigen kann, eine Querwelle. Und es breitet sich dreidimensional im Raum aus. Zum Schwingen braucht diese Welle eine vierte Dimen­sion, das Kurfel!

Strichwürmer würden von einer Seilwelle nur die Ausbreitung bemerken. Sie würden Punkte sehen, die sich in ihrem Universum nach vorn bewegen. Diese Punkte sind die Schnittpunkte, an der die Seilwelle das Strichwurm-Universum schneidet. Von einer Welle wie der Wasserwelle würden die Plattwanzen auch nur die Ausbreitung von konzentrischen Kreisen In ihrem Universum sehen, die Auf- und Abschwingung bliebe Ihnen verborgen. Von einer dreidimensionalen Querwelle können wir also auch nur die Ausbreitung beobachten, das Schwingen selbst nicht, denn das findet in der vierten Dimension statt.

Seilwellen, Wasserwellen und Schallwellen sind mechanische Wellen, Licht jedoch nicht. Die Vergleichbarkeit ist also nicht ganz gegeben. Dennoch zeigt sich eindrucksvoll, dass wir gerade vom Licht, das ja eine ganz zentrale Rolle in unserem Universum spielt, nur wenig wirklich erfassen können.

 

 

 

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1990

Kompletter Umbau des Sozialsystems -

Abschaffung der Lohnnebenkosten -

Abschaffung der Sozialhilfe -

 

Prinzip der Grundsicherung!

 

Es gibt viele Gründe, warum sich das einst so erfolgreiche bismarcksche System der Sozialversicherung überlebt hat. Hier sollen die Gründe nicht diskutiert werden, da inzwischen von keinen gesellschaftlich relevanten Kräften mehr bestritten wird, dass dieses System reformiert werden muss. Allerdings wird eine bloße Reform, ein Anpassen des alten Systems an die neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsverhältnisse, nicht reichen, sondern nur neue Ungerechtigkeit, Unübersichtlichkeit und Kosten bringen. Die Sozialversicherungen kommen aus einer Zeit, in der Material teuer war und Arbeitskraft billig - im genauen Gegensatz zu heute. Sie entsprechen so wenig modernen Verhältnissen, dass ein völlig neues System installiert werden muss, auch wenn dieses erst allmählich und mit Übergangsregelungen eingeführt werden kann. Die nicht mehr tragbaren Lohnnebenkosten sollten allerdings auch bei weichen Übergängen möglichst schnell reduziert werden.

 

Selbstverständlich muss unsere Wohlstandsgesellschaft auch in Zukunft dafür sorgen, dass jeder Mensch, der unter uns wohnt, abgesichert ist, wenn er unverschuldet in Not gerät. Das Bundessozialhilfegesetz soll heute dafür sorgen, dass ein gesellschaftstypisches Leben abgesichert ist, dass den Empfänger nicht ausschließt oder sofort als solchen erkennbar macht, also deutlich mehr beinhaltet als Überlebenshilfe, zu der lediglich Nahrung, Kleidung, Unterkunft gehören würde. Eine Hilfe an Bedürftige, die im Prinzip der heutigen Sozialhilfe entspricht, soll im Folgenden “Grundsicherung” genannt werden. Sie ist der Pfeiler einer neuen Sozialordnung.

 

Grundsätzlich gilt: Jeder verdient sein Geld durch eigene Arbeit. Wer arbeiten möchte, aber aus einsichtigen Gründen nicht arbeiten kann, wird mit der Grundsicherung abgesichert:

 

  1. Alter: Wer zu alt ist, um noch weiter zu arbeiten, bekommt die Grundsicherung als Rente aus staatlichen Mitteln ausgezahlt, damit sein Lebensabend abgesichert ist. Ob “zu alt” nur an Lebensalter oder auch an Arbeitsjahren gemessen wird, bleibt zu entscheiden. Da die Grundsicherung nur etwa der heutigen Sozialhilfe entspricht, muss jede/r, der/die im Alter mehr Rente haben will, sich zusätzlich nach eigenem Geschmack privat versichern.

  2. Invalidität oder andere Behinderung: Auch hier gibt es Grundsicherung als Rente.

  3. Krankheit: Wer krank ist und deshalb nicht arbeiten kann, bekommt staatliche Heilfürsorge. Er/Sie und die Familie bekommen Grundsicherung als Krankengeld. Wem das im Ernstfall nicht ausreicht, muss sich vorher zusätzlich privat versichern. Das gilt sowohl für die Heilbehandlung als auch für das Krankengeld.

  4. Arbeitslosigkeit begründet keinen Anspruch auf Geld, sondern ein “Recht auf Arbeit” . Wer keine Arbeit findet und auch vom Arbeitsamt keine nachgewiesen bekommt, muss von der Gemeinde beschäftigt werden und bekommt dafür mindestens die Grundsicherung als Lohn. Für die Gemeinde ist es von Vorteil, für das Geld, das sie bisher ohnehin als Sozialhilfe zahlen muss, nun eine Arbeitskraft zu gewinnen. Und genug Arbeit gibt es in jeder Gemeinde. Die Arbeitszeit solcherart Beschäftigter muss berücksichtigen, dass genügend Spielraum bleibt, sich weiterhin im Ersten Arbeitsmarkt zu bewerben.

  5. Kinderbetreuung: Wer Kinder betreuen muss und deshalb nicht arbeiten will, bekommt über gesetzlich festzulegende Jahre und Modalitäten Grundsicherung als Erziehungsgeld, die sich an Menge und Alter der Kinder orientiert. Kinder sind damit nicht mehr nur Privatsache, sondern gesellschaftliche Aufgabe.

  6. Überlebenshilfe wie oben beschrieben, die deutlich unter der heutigen Sozialhilfe liegen würde, bekäme dann nur, wer Arbeit annehmen könnte, aber nicht will.

 

 

 

Bewusst wird hier verzichtet, Einzelheiten zu diskutieren oder gar Euro-Beträge zu berechnen. Die Grundsicherung in Gesetze zu gießen, ist noch ein hartes Stück Arbeit, das nicht vorweg genommen werden kann. Die Grundsätze sind jedoch:

 

  1. Nur die Grundsicherung garantiert der Staat - für jeden gleich. Darüber hinaus kann jede/r sich gegen alles und jedes so viel privat versichern, wie er/sie kann und will.

  2. Es gilt niemals “ganz oder gar nicht”. Die Grundsicherung wird im Bedarfsfall auch anteilig gewährt. So kann jemand teilzeitbeschäftigt arbeiten und für den Rest Grundsicherung bekommen bei Rente, Krankheit, Behinderung, Kinderbetreuung.

  3. Die Grundsicherung soll den Staat nicht mehr kosten als das heutige System. Die Sozialversicherungen fallen weg, die Steuern müssen erhöht werden. Allerdings sollte auf jeden Fall nicht gerade die Einkommensteuer erhöht werden, die ebenfalls Arbeit teurer macht. Da heute Material sehr billig geworden ist (“Wegwerfgesellschaft”!), Arbeitslohn aber teuer, sollte das in Produktion und Dienstleistung verbrauchte Material besteuert werden. Die Öko-Steuer auf Energie ist ein Beispiel dafür. Eine solche Steuer würde eingesetztes Material verteuern und dadurch Arbeit relativ verbilligen. Nebenbei wäre eine Material-Steuer auch ein Anreiz zur Ressourcen-Schonung und damit ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Lebenssicherung zukünftiger Generationen.